Jugendarbeitskreis des Landesverbandes Sachsen des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und Reservisten der Bundeswehr führen Arbeitseinsatz auf Kriegsgefangenenfriedhof durch
02.06.10
Der Jugendarbeitskreis des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge des Landesverbandes Sachsen führt vom 05.-06.06.2010 einen Pflege- und Arbeitseinsatz auf dem Kriegsgefangenenfriedhof Jacobsthal, ehemals „Russenfriedhof Jacobsthal“, durch. In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und dem Förderverein Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain e.V. werden die Jugendlichen die Grabzeilen für eine Neugestaltung vorbereiten. Diese Arbeiten werden von Mitgliedern des Reservistenverbands der Bundeswehr aus Delmenhorst vom 7.-18. Juni 2010 während ihres dritten Arbeitseinsatzes seit 2008 fortgeführt.
Im Kriegsgefangenen-Mannschaftsstammlager 304 (IV H) und im späteren Kriegsgefangenen-Reservelazarett Zeithain sind ab Juli 1941, nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion, mehr als 30.000 Menschen infolge katastrophaler Lebensbedingungen umgekommen. Verantwortlich hierfür war der Erlass mehrerer verbrecherischer Befehle zur Behandlung sowjetischer Kriegsgefangener durch das Oberkommando der Wehrmacht.
Die Toten des Lagers sind auf vier Gräberfeldern bestattet worden, von denen der Kriegsgefangenenfriedhof Jacobsthal die höchste Zahl an Opfern aufweist. Im Dezember 1941 angelegt, diente er bis Ende 1942 zur Beisetzung verstorbener sowjetischer Lagerinsassen. Hier liegen insbesondere die Opfer des Massensterbens der Fleckfieberepidemie im Winter 1941/42 begraben.
Die von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland im August 1946 eingesetzte Untersuchungskommission („Chorun-Kommission“) ermittelte hier auf einer Fläche von 104 x 37 m insgesamt 24 Massengräber mit etwa 12.000 Toten.