Nicht mehr namenlos. Stiftung Sächsische Gedenkstätten und Förderverein Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain wollen Zehntausende in Zeithain umgekommene sowjetische Kriegsgefangene mit Namenstafeln ehren
21.04.10
Im Rahmen einer Gedenkfeier anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung des Kriegsgefangenenlagers Zeithain bei Riesa durch die Rote Armee wird das Projekt „Namen für Zeithain“ am 23. April 2010 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Es werden konkrete Gestaltungsvorschläge für massive Namenstafeln auf den vier sowjetischen Soldatenfriedhöfen präsentiert. Sie sollen die Namen der Zehntausenden in Zeithain umgekommenen Gefangenen enthalten.
Die vier zum Gedenkstättenkomplex gehörigen sowjetischen Soldatenfriedhöfe – einer davon ist der Ehrenhain Zeithain – bilden den größten Friedhofskomplex für diese Opfergruppe in der Bundesrepublik Deutschland. Bis zu 30 000 sowjetische und mehr als 900 italienische, polnische sowie serbische Kriegsgefangene haben zwischen 1941 und 1945 im Kriegsgefangenenlager Zeithain ihr Leben verloren.
Die Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Frau Prof. von Schorlemer, wird an der Veranstaltung teilnehmen. Diese steht unter der Schirmherrschaft des Präsidenten des Sächsischen Landtages, Dr. Matthias Rößler. Diplomatische Vertreter von Ländern, deren Bürger 1941 bis 1945 in Zeithain umgekommen sind, sowie Angehörige von Verstorbenen haben ihre Teilnahme ebenfalls zugesagt.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, Herrn Jens Nagel, Tel: 0 35 25/76 03 92 oder an die Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Herrn Dr. Klaus-Dieter Müller, Tel. 03 51/4 69 55 48
Programm der Gedenkveranstaltung, Beginn 17 Uhr in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
Begrüßung und erste Gedanken zum Gedenken durch die Vorsitzende des Stiftungsrates, Frau Staatsministerin Prof. von Schorlemer
Gedenkansprache durch die erste Vizepräsidentin des Sächsischen Landtages, Frau Andrea Dombois
kurze persönliche Gedenkworte eines Angehörigen
Ansprache durch den Botschafter der Republik Kasachstan, S.E. Herrn Nurlan Onzhanov
Ansprache durch den Gesandten der Botschaft der Ukraine, Herrn Mykola Baltazhy
Ansprache durch einen Vertreter des Generalkonsulates der Russischen Föderation
Kurze religiöse Gedenkansprache/Gebet durch den Erzpriester Davidow (Dresden)
Kranzniederlegung
Schüler verlesen auszugsweise die Namen und Todesdaten verstorbener Kriegsgefangener
Verteilung der Namensfähnchen auf den Grabflächen links und rechts des zentralen Weges vom Torbogen zum Obelisken durch Schüler, Besucherinnen und Besucher
Vorstellung erster Gedanken zur Entwurfsplanung für die Namensträger auf den vier Soldatenfriedhöfen auf dem Gebiet der Gemeinde Zeithain durch das beauftragte Planungsbüro May (Dresden) in der ehemaligen Lagerbaracke
Möglichkeit der individuellen Besichtigung der Dauerausstellung der Gedenkstätte
