Zittau_1
Frauenfriedhof Hammerschmidtstraße
In der rund 100 km von der Landeshauptstadt Dresden entfernten Stadt Zittau befindet sich neben dem Urnenhain (vgl. Z 7) eine weitere Grabstätte für sowjetische Bürger. Sie gehört zum Frauenfriedhof, der für viele deutsche und ausländische Opfer des Zweiten Weltkriegs zur letzten Ruhestatt wurde. Zum bleibenden Angedenken an diese Menschen aus der Sowjetunion, aus Polen, Italien, Österreich, der Slowakei, Deutschland und weiteren Ländern hat man hier einen weiträumigen Erinnerungsort geschaffen. „Den Toten zum Gedenken – den Lebenden zur Mahnung 1933–1945“ ist auf der zentralen Stele zu lesen. Daneben reihen sich zu beiden Seiten sechs Gedenksteine. Nur ihre vorderen Flächen sind glatt poliert. In diese Flächen wurden lückenlos fortlaufend, unabhängig von Herkunft und Nationalität, die Namen der bekannten Toten eingelassen. Ein gepflegter Rasen bedeckt das Gräberfeld (1). Auf einer Fläche von etwa 1 000 Quadratmetern ruhen hier die sterblichen Überreste von mindestens 545 Menschen verschiedener Nationen, die als Zwangsarbeiter in der Rüstungsproduktion der Zitt-Werke beschäftigt waren. Mindestens drei von ihnen kamen aus der Sowjetunion. An einer anderen Stelle auf dem Frauenfriedhof befindet sich eine größere Grabanlage für Angehörige der Roten Armee. Das Areal ist von einer niedrigen Hecke eingefasst sowie mit Bäumen, Rhododendron und Zierhecken bepflanzt. Ein Teil der Toten ruht in zwei Gräberreihen, die von niedrigen Koniferen bewachsen sind. Dazwischen kann man auf Kissengrabsteinen die Namen und Lebensdaten der hier Beerdigten lesen (2). Weitere Soldaten und Offiziere sind in Einzelgräbern beigesetzt worden, die sich um das Denkmal in Form eines Ewigen Feuers (3) gruppieren. 51 Personen konnten zweifelsfrei identifiziert werden. Von weiteren fünf kennt man die Namen, während 24 Opfer bis heute namenlos geblieben sind. Bekannt ist, dass hier nicht nur gefallene Soldaten beerdigt wurden, sondern auch jene, die erst nach Kriegsende im Lazarett oder in Ausübung ihres Dienstes verstarben.