Radeberg 2
Ehrenhain Pulsnitzer Straße
Die Stadt Radeberg bei Dresden war für die deutsche Kriegswirtschaft von herausragender Bedeutung. Im Sachsenwerk wurden u.a. Granaten und Zünder, später Nachrichtengeräte und Steuereinrichtungen für ferngelenkte Waffen hergestellt. Um die Betriebe mit den erforderlichen Arbeitskräften zu versorgen, richtete man 1942 ein so genanntes „Arbeitserziehungslager“ am Robert-Blum-Weg ein, das bis zum Mai 1945 bestand. Die Bedingungen für die hier beschäftigten Menschen aus 12 verschiedenen Ländern waren katastrophal, vergleichbar mit denen eines Konzentrationslagers. Mindestens 422 der Lagerinsassen kamen hier um, viele von ihnen stammten aus der Sowjetunion. Die Toten wurden zunächst in zwölf Massengräbern in der Nähe des Lagergeländes notdürftig begraben. 1945 wurden viele in den neu gestalteten Ehrenhain auf der Pulsnitzer Straße umgebettet, darunter auch 30 sowjetische Zwangsarbeiter. Der Gedenkstein mit dem weithin sichtbaren Symbol der Verfolgten des NS-Regimes erinnert an ihr Schicksal.