Meissen - Zscheila
Ehrenfriedhof Trinitatisweg
Unmittelbar neben dem Trinitatisfriedhof im Meißner Stadtteil Zscheila befindet sich ein großer sowjetischer Ehrenhain. Tritt man durch den Eingang, so wird der Blick durch die dichten Koniferenreihen hindurch auf ein imposantes Denkmal aus Meißner Granit gelenkt, das von einem großen roten Stern an der Spitze abgeschlossen wird. Auf diesem leuchten in goldener Farbe Hammer und Sichel. Das Ehrenmal wurde auf einem runden, heute dicht mit Efeu bewachsenen Podest errichtet, so dass der Stern auch in einiger Entfernung sichtbar bleibt. Auf der weitläufigen Wiese rings um das Denkmal befinden sich zahlreiche Grabsteine mit den Namen und Lebensdaten der hier beerdigten Menschen aus der Sowjetunion. Die meisten Steine sind in die Wiesendecke eingelassen, einige aber stehen aufrecht auf dem Rasen. Viele der Steine tragen die Aufschrift „Unbekannter“, da zum heutigen Zeitpunkt nur ein vergleichsweise geringer Teil der Toten namentlich bekannt ist. Man kann davon ausgehen, dass die meisten von ihnen Soldaten und Offiziere der Roten Armee waren. Bekannt ist, dass viele Rotarmisten bei Operationen in der Gegend um Meißen Ende April 1945 sowie in den Kämpfen um die Stadt Meißen selbst am 6. Mai 1945 fielen beziehungsweise in den darauf folgenden Monaten ihren im Kampf erlittenen Verwundungen erlagen. Darüber hinaus fanden auf diesem Ehrenfriedhof auch die in der Region um Meißen verstorbenen sowjetischen Zwangsarbeiter sowie Kriegsgefangene, die in Arbeitskommandos der Meißner Region im Einsatz waren, ihre letzte Ruhestatt. Die symbolischen Grabsteine tragen einen Sowjetstern, der an die Heimat der hier ruhenden Toten erinnert. Der gesamte Friedhof wurde vom Herbst 1998 bis zum Frühjahr 2000 durch die Stadt Meißen, den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und die Bundeswehr aufwendig saniert, so dass die parkähnliche Gedenkanlage den Besucher zum stillen Verweilen an den von dichtem Grün umgebenen Gräbern einlädt.