Leipzig - Lindenthal
Gedenkstätte Straße der 53
Im Leipziger Stadtteil Lindenthal erinnert ein ungewöhnlicher Straßenname an 53 Häftlinge des Leipziger Polizeigefängnisses, die am 12. April 1945, eine Woche vor dem Einmarsch amerikanischer Truppen in Leipzig, von der SS grausam ermordet wurden. 24 von ihnen stammten aus der Sowjetunion. An jenem April-tag waren sie von der Gestapo willkürlich zur Erschießung ausgewählt worden. Nachdem man sie auf den Exerzierplatz Leipzig-Lindenthal verbracht hatte, wurden sie dort am Rande eines Bombentrichters erschossen und notdürftig begraben. Am 5. Mai 1945 wurden die Toten im Beisein von über 1 000 Menschen auf dem Friedhof der Kirchgemeinde Lindenthal feierlich beigesetzt. Im Mai 1960 bettete man die ausländischen Opfer, darunter auch die 24 sowjetischen Toten, noch einmal um. Am Ort ihrer Ermordung entstand eine Gedenkstätte mit zwei Sammelgräbern und drei Stelen. In die beiden äußeren sind die Namen der 53 Opfer eingraviert, damit künftige Generationen nie das hier verübte Unrecht vergessen.