Leipzig - Engelsdorf
Friedhof Kirchstraße
Leipzig war als „Reichsmessestadt“, wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und Standort der Rüstungsindustrie während des Zweiten Weltkrieges mehrmals Ziel britischer und US-amerikanischer Luftangriffe. Am 27. Februar 1945 fielen die Bomben auf das gesamte Stadtgebiet. Unter den mehr als 1 000 Opfern befanden sich auch viele Menschen, die als Kriegsgefangene oder Zwangsarbeiter in der Stadt eingesetzt waren. Die Namen der meisten sowjetischen Opfer sind heute bekannt, so z.B. der von Iwan Manjko aus dem Dorf Woljniza in Weißrussland (2). Der junge Soldat war im Mai 1944 noch nicht einmal 18-jährig in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten und fand kaum ein Jahr später hier den Tod. Weitere sowjetische Bürger starben bei einem britischen Doppelangriff auf die Stadt in der Nacht vom 10. zum 11. April 1945. Sie wurden neben anderen sowjetischen Kriegsopfern auf dem Friedhof in der Kirchstraße beerdigt. Die Grabstelle befindet sich in dem hinter der Kapelle gelegenen Teil des Friedhofes und ist durch einen großen Gedenkstein gekennzeichnet. Das mit einer Steinbordüre eingefasste, mit Koniferen und Blumen bepflanzte Grab wird regelmäßig gepflegt.