Kottmarsdorf
Ehrenfriedhof Hauptstraße
Kottmarsdorf gehört zur Gemeinde Obercunnersdorf bei Herrnhut und liegt etwa 70 km östlich von Dresden sowie 10 km südwestlich der Stadt Löbau. Der Ort hat rund 600 Einwohner. Direkt von der Kottmarsdorfer Hauptstraße gelangt man durch einen steinernen Torbogen auf einen kleinen sowjetischen Soldatenfriedhof. „Ewiger Ruhm den besten Söhnen des Sowjetlandes“ ist in goldenen Lettern darauf zu lesen. Im Schutz einer Hainbuchenhecke erinnern 34 Grabsteine an die hier beerdigten 52 Rotarmisten. Eine Tafel an der Eingangsseite des Friedhofes informiert, dass sie in den letzten Kämpfen des Zweiten Weltkrieges fielen. Noch am 8. Mai hatten deutsche Panzerjäger im Raum Herrnhut versucht, den Vormarsch des sowjetischen 7. mechanisierten Gardekorps auf die Stadt Zittau aufzuhalten. Dem Vormarsch der sowjetischen Truppen hatten sie aber nur noch wenig entgegenzusetzen, so dass Zittau bereits tags darauf besetzt werden konnte. Bei diesen erbitterten Kämpfen verloren jedoch auf beiden Seiten viele Soldaten ihr Leben – so auch in der Gegend um Kottmarsdorf. An der Stelle, wo die Toten im Mai 1945 begraben worden waren, legte man zwei Jahre später diesen Ehrenfriedhof an. Hier fanden auch fünf sowjetische Kriegsgefangene ihre letzte Ruhestatt. Anhand der auf dem Grabstein eingravierten Identifikationsnummer war es u.a. möglich herauszufinden, dass es sich bei einem der Kriegsgefangenen um Pawel Slugin (auf dem Grabstein lautet der Name Sbugun) aus dem Dorf Bajewo in Mordowien handelt. Vom Kriegsgefangenenlager Stalag IV B Mühlberg aus war er dem Arbeitskommando in Löbau-Strahwalde zugeteilt. Nach Kriegsende wurde er auf den Ehrenfriedhof Kottmarsdorf umgebettet.