Großenhain_2
Ehrenfriedhof Öhringer Straße 7
Nur durch eine Mauer vom Friedhof in der Dresdner Straße am südlichen Stadtrand getrennt, liegt der Sowjetische Ehrenfriedhof von Großenhain. Ein monumentaler Rundbogen (1) mit Sowjetstern markiert den Ein gang zu dieser parkähnlichen Gedenkstätte. Im Zentrum der Anlage befindet sich ein aufwändig gestaltetes, hoch aufragendes Mahnmal aus rotem Meißner Granit mit einer Kugel als oberen Abschluss (2). Die Toten wurden hier in der Regel in Sammelgräbern mit kleinen Grabmalen beige setzt (4). Das in russischer Sprache abgefasste Protokoll über die am 25. April 1949 erfolgte Übergabe des Friedhofes an die Stadtverwaltung Großenhain (5) gibt Auskunft darüber, dass hier 328 Sowjetbürger, darunter 28 Offiziere der Roten Armee, 87 Sergeanten und Soldaten, 5 Frauen, 5 Kinder sowie 203 namentlich unbekannte sowjetische Soldaten ihre letzte Ruhestatt fanden. Die Übersicht zeigt, wie viele Tote jeweils in einem Sammelgrab beerdigt worden waren. Dabei hatte man allerdings die beiden Großenhainer Friedhöfe als Einheit betrachtet und die Gesamtzahl aller hier ruhenden sowjetischen Bürger angegeben. Recherchen haben ergeben, dass die in Großenhain verstorbenen Kriegsgefangenen nicht auf den benachbarten Ehrenfriedhof umgebettet wurden, sondern weiterhin auf dem deutschen Friedhof ruhen. Hier auf dem Ehrenfriedhof hatte man dagegen alle gefallenen oder verstorbenen sowjetischen Militärangehörigen sowie einige Zivilisten beerdigt. Ein Teil von ihnen war erst nach Kriegsende verstorben, so dass man davon ausgehen kann, dass die Sowjetischen Besatzungsstreitkräfte in Deutschland den Friedhof noch eine Weile nutzten, bevor in späteren Jahren die Toten zentral auf dem Garnisonsfriedhof Dresden bestattet wurden.