Görlitz
Jüdischer Friedhof
Die Stadt Görlitz hat rund 57 000 Einwohner und liegt direkt an der Grenze zu Polen, etwa 90 km östlich von Dresden. Der Stadtteil Biesnitz befindet sich im südlichen Teil von Görlitz. Direkt am Eingang des jüdischen Friedhofs ist eine schwarze Granittafel in den Pfeiler eingelassen. Sie weist darauf hin, dass sich auf diesem Friedhof die letzte Ruhestätte von 323 Insassen des Außenlagers Biesnitzer Grund/Görlitz des niederschlesischen Konzentrationslagers Groß-Rosen befindet. In dieses Lager kamen vor allem jüdische Häftlinge aus Ungarn, der Slowakei, aber auch aus der ehemaligen Sowjetunion. Die meisten der insgesamt 1 600 Häftlinge mussten in der Rüstungsproduktion der Görlitzer Waggon- und Maschinenbau AG („Wumag“) arbeiten. Am 8. Februar 1945 wurde das Außenlager zwangsevakuiert. Die genaue Opferzahl ist bis heute ungewiss. Belegt ist jedoch, dass 323 Tote, darunter 11 Personen aus der ehemaligen Sowjetunion, in Sammelgräbern auf dem jüdischen Friedhof begraben wurden. Am 9. November 1952 wurde hier ein Mahnmal zur Erinnerung an alle Opfer eingeweiht. Der von einem Davidstern gekrönte Gedenkstein trägt das Symbol der Verfolgten des Naziregimes. Die Inschrift in hebräischer und deutscher Sprache lautet: „Hier ruhen 323 ermordete Kameraden, die im Konzentrationslager „Biesnitzer Grund/Görlitz“ in den Jahren 1943– 1945 der Hitler-Tyrannei zum Opfer fielen. Wir werden sie nie vergessen, indem wir für den Frieden kämpfen! Die Bürger der Stadt Görlitz“.