Bei der Ankunft im Lager müssen sich die Menschen registrieren lassen und ihre Lebensmittelkarten bzw. Wohnungsschlüssel abgeben. Die arbeitsfähigen Juden wurden von der Zeiss Ikon AG im nahegelegenen Goehle-Werk in der Heidestraße 4 im Zwei-Schicht-System bei der Herstellung für Uhrwerkszündern für die Marine eingesetzt. Kurz nach dem Bezug des Lagers ernannte die Gestapo Siegmund Selig Lehner zum Lagerältesten. Elias Lichtenstein wurde technischer Verwalter. Das Lager bestand aus insgesamt sieben Baracken, sechs Unterkunfts- und einer Gemeinschaftsbaracke. In den drei Räumen einer Unterkunftsbaracke waren etwa 16 Personen untergebracht. Ledige Männer und Frauen wohnten getrennt, Ehepaare zusammen. Kinder ab vier Jahren mussten nach Geschlechtern getrennt alleine wohnen. Neben einem gemeinsamen Essraum und zwei großen Wasch- bzw. Baderäumen und einer Krankenstation wurden auch eine Schneiderei, eine Schuhmacherei sowie eine Friseurstube eingerichtet. Das Lager war nicht umzäunt, allerdings wurde ein Kontrollposten zur Regelung der Zugangsmöglichkeiten eingerichtet.
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