Dresden - Neustadt 3
St.-Pauli-Friedhof Hechtstraße
Der 1862 angelegte Sankt-Pauli-Friedhof zwischen der Hechtstraße und der heutigen Stauffenbergallee ist einer der größten in Dresden. Ein unscheinbares Grab an der Sandsteinmauer kündet von einer wahren Tragödie. Hier ruhen die Kinder von Zwangsarbeiterinnen, darunter 120 sowjetische Kinder, die zwischen 1943 und 1945 schon in den ersten Lebensmonaten starben. Ihre Mütter mussten unmittelbar nach der Entbindung wieder arbeiten, während ihre Kinder in einer sogenannten „Auslandskinderpflegestätte“ notdürftig versorgt wurden. In den Baracken des „Entbindungsheims Kiesgrube“ kamen 497 Kinder zur Welt, von denen mehr als 40 Prozent an Mangelernährung und fehlender Hygiene starben. Ein schlichter Gedenkstein erinnert heute auf dem Friedhof an das Leid dieser Kinder und ihrer Mütter.