Dresden - Friedrichstadt 1
Äußerer Matthäusfriedhof Bremer Straße18
Die Landeshauptstadt Dresden mit mehr als einer halben Million Einwohnern liegt im Zentrum Sachsens an der Elbe. Der äußere Matthäusfriedhof wurde 1851 in der Nähe des Friedrichstädter Krankenhauses angelegt und erlangte Anfang des 20. Jahrhunderts seine heutige Gestalt. Neben einigen künstlerisch bemerkenswerten Wandgräbern befinden sich hier auch mehrere Gemeinschaftsgräber. Diese erinnern an während des Zweiten Weltkriegs ums Leben gekommene sowjetische Zwangsarbeiter sowie an deutsche Kriegsopfer des Ersten und Zweiten Weltkriegs. So fanden allein an diesem Ort über 200 Bürger aus der ehemaligen Sowjetunion ihre letzte Ruhe. Das waren vor allem Zivilisten, die als Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie arbeiten mussten und infolge der schweren Arbeitsbedingungen starben oder bei Bombenangriffen ums Leben kamen. Darüber hinaus sind auch sieben Rotarmisten an dieser Stelle beerdigt worden. Sie waren nach dem Ende des Krieges, noch im Mai, Juni und Juli, verstorben. Man kann daher vermuten, dass sie Verletzungen erlagen, die sie während der Kämpfe um die Stadt Dresden in den ers ten Maitagen 1945 erlitten hatten. Insgesamt gibt es hier drei Sammelgräber, in denen Bürger der ehemaligen Sowjetunion ruhen. Jedes der Gräber ist durch einen Gedenkstein gekennzeichnet, der neben einem Stern eine Inschrift mit der Anzahl der hier Ruhenden und den Todesjahren trägt (4). Aus diesen Gräbern wurde später Erde entnommen und in einer Urne auf dem Heidefriedhof beige setzt, wo 1989 ein Ort des Gedenkens an alle in Dresden verstorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter geschaffen worden war. Der Eingang des mit einer Sandsteinmauer umgebenen Matthäusfriedhofs befindet sich in der Bremer Straße, wo ein Schild auf die Kriegsgräberstätte hinweist (1). In den letzten Jahren wird der Friedhof kaum noch genutzt, so dass weite Teile heute nicht mehr mit Grabstätten belegt sind und die gesamte Anlage zunehmend parkähnlichen Charakter annimmt (3).