Dörschnitz
Friedhof Dorfstraße
Der Ort gehört zur Gemeinde Lommatzsch und hat nur wenige Einwohner. Er liegt etwa 25 km nordwestlich von Dresden zwischen Meißen und Riesa. Zwischen dem 15. und 17. April 1945 sind in Dörschnitz und Umgebung 36 KZ-Häftlinge verschiedener Nationalität auf einem Evakuierungsmarsch ermordet und zunächst am Straßenrand notdürftig begraben worden. Am 1. Juli und am 30. August 1945 wurden ihre sterblichen Überreste auf dem Friedhof Dörschnitz beigesetzt. Zwei Jahre später erfolgte im Beisein von Otto Nuschke – später stellvertretender Ministerpräsident der DDR – die feierliche Einweihung einer Gedenkanlage, deren Zentrum ein großes Dreieck bildet. Dieses Zeichen gilt seit den ersten Nachkriegsmonaten als Symbol für die Opfer des Faschismus. Zu Füßen der Gedenkmauer erstrecken sich drei Gräberfelder mit kleineren Dreiecken aus rotem Granit. In einige der Steine sind die Häftlingsnummern eingelassen, anhand derer man heute versucht, die Identität der Opfer herauszufinden. Andere werden jedoch für immer namenlos bleiben.
Im Rahmen einer Sanierung wurden 2021/22 Steine des Betonsockels, der Einfriedungsmauer und Treppenstufen neu gesetzt, Grabeinfassungen gerichtet und die Grabbeflanzung erneuert. Die Namen von zwölf bis dahin unbekannten Opfern konnten ermittelt und auf Grabplatten geschrieben werden. Acht von ihnen waren jüdisch.