Demitz - Thumitz
Ehrenfriedhof im Gelände der Sächsischen Basalt AG
Die Gemeinde mit 3 000 Einwohnern befindet sich rund 25 km nordöstlich von Dresden. Auf dem Gelände des heutigen Steinmetzbetriebes „Lausitzer Granit“ war während des 2. Weltkrieges die Firma C. G. Kunath, ein Tochterunternehmen der Linzer Basalt AG, ansässig, die in ihren Granitstein– brüchen Kriegsgefangene unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten ließ. In den Gebäuden einer früheren Glashütte, die von den Granitwerken erworben worden waren, hatte man das Gefangenenlager eingerichtet. Besonders schlimm war für die sowjetischen Kriegsgefangenen der Winter 1941/1942, wo bei eisiger Kälte und extrem schlechter Versorgung Krankheiten um sich griffen, die viele hier das Leben koste ten. Für die Toten wurde direkt auf dem Werksgelän de ein Friedhof errichtet. 34 mit Namen versehene Grabkreuze erinnerten nach dem Krieg an die in diesem Lager Verstorbenen. Hinzu kamen die Gräber zweier unbekannter Polen, die aus einer Nachbargemeinde hierher verbracht wurden, sowie später das Grab eines sowjetischen Sergeanten, der im April 1945 fiel. Neun weitere Tote aus der ehemaligen Sowjetunion wurden im Jahre 1964 hierher umgebettet. Sieben dieser Verstorbenen waren als Kriegsgefangene bei der Firma Sparmann & Co. in Schmölln ebenfalls in Granitsteinbrüchen als Zwangsarbeiter eingesetzt und nach ihrem Tod zunächst dort begraben worden. Im Jahre 1967 wurden weitere zehn sowjetische Kriegsgefangene sowie eine unbekannte Zahl an verstorbenen Zwangsarbeitern verschiedener Nationen nach Demitz-Thumitz umgebettet. Betritt man das heutige Betriebsgelände, so findet man dort in einem dicht mit Laubbäumen bewachsenen Waldstück mehrere Gräberreihen. Auf schmalen, mit Farn und Koniferen bepflanzten Rabatten erinnern kleine steinerne Obelisken an die Opfer. Ein Gedenkstein mit Sowjetstern zieht im Hintergrund der Anlage den Blick auf sich. Darauf sind ebenfalls die Namen der Toten eingemeißelt.