Colditz
Friedhof Am Ring 8
Die Kleinstadt Colditz mit mehr als 5000 Einwohnern liegt 40 km südöstlich von Leipzig an der Zwickauer Mulde. Bereits an der Friedhofsmauer des Ortes wird die Erinnerung an die Opfer des Zweiten Weltkrieges wachgerufen. Seit April 1995 erinnern zwei kunstvoll gestaltete Tafeln im ehren den Gedenken an die ausländischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter, die in Colditz zwischen 1939 und 1945 umkamen. Einige der Verstorbenen oder Ermordeten stammten aus der ehemaligen Sowjetunion. Für sie hat man eine separate kleine Gräberanlage geschaffen. Neun Grabsteine aus rötlichem Material tragen die Namen von 16 sowjetischen Kriegsgefangenen und zwei Soldaten, die kurz nach dem Ende des Krieges starben. Die Kriegsgefangenen hatten in der Steingutfabrik Colditz, im Schamottwerk bzw. in den Lippendorfer Elektrowerken arbeiten müssen. Von drei der Kriegsgefangenen ist bekannt, dass sie im Juni 1944 nach einem missglückten Fluchtversuch erschossen wurden. Auf dem Friedhof sind auch die sterblichen Überreste von drei namentlich bekannten sowjetischen Zivilisten beigesetzt worden, über deren Schicksal man jedoch nichts Näheres weiß. Alle Gräber befinden sich in einem gepflegten Zustand.