Bautzen 1
Ehrenfriedhof Muskauer Straße
Die Stadt Bautzen mit 42000 Einwohnern ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises und liegt 50 km östlich von Dresden. Budyšin – so der sorbische Name der Stadt – gilt als Zentrum der in der Oberlausitz lebenden sorbischen Minderheit. Tritt man durch das schöne schmiedeeiserne Tor des Haupteingangs hindurch in die Gedenkanlage an der Muskauer Straße, so fällt der Blick zuerst auf einen mächtigen steinernen Obelisken mit Sowjetstern und der Reliefdarstellung eines Panzers im Zentrum des sowjetischen Ehrenhains (2). Rings um den Obelisken verteilen sich 144 kleinere graue Grabsteine. Darauf sind zum Teil die Namen der Toten zu finden, andere Steine aber ziert nur ein Stern, da die Namen der meisten dieser Menschen unbekannt blieben (1/3). In den vielen kleineren, zumeist länglich angelegten Gräberfeldern ruhen die sterblichen Überreste von über 3000 Menschen. Viele von ihnen waren Soldaten des 13. Panzergarderegiments, die in den letzten Kriegs tagen Ende April 1945 fielen, darunter auch 20 Offi ziere und 34 Sergeanten. Darüber hinaus wurden hier Kriegsgefangene (5), KZ-Häftlinge und Zivilisten beerdigt, die zur Zwangsarbeit in Bautzen eingesetzt worden waren. Einige der Toten wurden erst später nach dem Krieg von anderen Friedhöfen hierher umgebettet. Das waren vor allem Kriegsgefangene und Zivilisten, die ursprünglich auf dem Taucherfriedhof Bautzen beigesetzt worden waren, sowie einige russische Tote aus dem 1. Weltkrieg. Alle Einzel- und Sammelgräber sind mit Efeu begrünt und liegen im Schatten alter Eichen. Rechts von dieser abgeschlossenen Anlage befindet sich ein weiterer kleiner Gedenkort, der speziell den Soldaten des 13. Panzergarderegiments gewidmet ist. Vor einer Bepflanzung aus verschiedenen niedrigen Sträuchern und zwei kleineren Lebensbäumen, umgeben von einem eisernen Zaun, erinnert hier ein Gedenkstein aus grauem Granit mit einer Inschrift in Deutsch, Russisch und Sorbisch an die gefallenen Panzersoldaten (4).