Aue
Friedhof St.Nicolai Schwarzenberger Straße
Die Stadt Aue liegt etwa 25 km südwestlich von Chemnitz im Erzgebirge. Sie hat mit ihren 18 000 Einwohnern nach dem Krieg Geschichte als Zentrum des Uranbergbaus geschrieben. Ungewöhnlich war auch, dass die Stadt vom 8. Mai 1945 an vier Wochen unbesetzt blieb, ehe dann am 9. Juni die sowjetischen Truppen einmarschierten. Auf dem Friedhof St. Nicolai wurde 1947 eine kleine Gedenkstätte für 10 sowjetische Kriegs gefangene, die hier in den Jahren 1941/1942 den Tod fanden, errichtet (1/5). Ihre Namen und Sterbedaten wurden in den Sockel eines sich nach oben verjüngen den Obelisken mit dem Sowjetstern eingemeißelt. Nach Aussagen des damaligen Friedhofsmeisters soll hier zur selben Zeit auch ein Kind begraben worden sein. Für drei sowjetische Soldaten, die erst nach dem Krieg in Aue verstarben, wurden blumengeschmückte Einzelgräber angelegt, deren Grabsteine in ihrer Gestaltung an den Obelisken angepasst sind (1,2). Ein ganzes Stück abseits dieser Stelle befindet sich eine weitere Gedenkanlage (4). Sie ist in erster Line zivilen Opfern des Nationalsozialismus gewidmet. Das rechteckige Gräberfeld ist auf zwei Seiten von einer niedrigen Mauer eingefasst. Sie trägt eine mahnende Inschrift und drei Gedenktafeln mit den Namen und Sterbejahren der Toten. Hier ruhen neben Zwangsarbeitern aus verschiedenen Ländern auch einige Ostarbeiter aus der Sowjetunion, die in den Jahren 1941/42 starben, sowie fünf sowjetische Zivilisten, die nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut arbeiteten (3).