"Judendeportationen" aus dem Deutschen Reich 1941-1945. Die Reichsbahn und die Deportation der Juden. Vortrag von Alfred B. Gottwaldt
Datum:
23.02.10
(17:00)
Veranstalter:
Gedenkstätte Ehrenhain ZeithainOrt:
Stadtmuseum Riesa, Poppitzer Platz 3, 01589 Riesa
Die Mitwirkung der Deutschen Reichsbahn beim Mord an den europäischen Juden ist eine historische Tatsache. Drei Millionen Menschen wurden zuerst mit der Bahn aus ihrer Heimat verschleppt, ehe sie in Konzentrationslagern und abgelegenen Mordfabriken sterben mussten. Der gedeckte Güterwagen ist zum Symbol für den Holocaust geworden.
Die Täter um Himmler und Eichmann begannen ihre Verbrechen in Deutschland. Seit dem 15. Oktober 1941 rollten allein fast zweihundert „Judentransporte“ aus sämtlichen Teilen des „Großdeutschen Reiches“ zu den Lagern, Ghettos und Gaskammern im Osten des deutschen Machtbereichs.
Die unterschiedlichen Ziele der Züge aus dem Deutschen Reich in Litzmannstadt, Minsk, Kowno, Riga und Warschau, im Distrikt Lublin sowie in Theresienstadt werden zumeist übersehen, weil heute das riesige Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im Vordergrund von Dokumentation und Erinnerung steht. Mit dem Buch „Die Judendeportationen“ von Alfred Gottwaldt und Diana Schulle liegt eine genaue Zusammenstellung der Transporte vor.
Alfred Gottwaldt versucht daher in seinem Vortrag, die Merkmale der vielfältigen Deportationen aus dem Deutschen Reich differenziert darzustellen. Geteilte Aufgaben und Verantwortungen machten eine „reibungslose Funktion“ der Reichsbahn wie anderer Staatsverwaltungen möglich. Mit zahlreichen Bildern wird dargestellt, was wir über diese unrühmlichen Vorgänge wissen.
Der Vortrag findet im Rahmen der Wanderausstellung "Sonderzüge in den Tod - Die Deportationen mit der Deutschen Reichsbahn", welche vom 27.01.2010 bis 21.03.2010 im Stadtmuseum Riesa zu sehen sein wird, statt.
Herr Gottwaldt ist Oberkustos am Deutschen Technikmuseum in Berlin.
Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Museumsverein Riesa e.V. und dem Stadtmuseum der FVG Riesa mbH statt. Sie wird von der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung für Lehrer zertifiziert.