Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser,
die diesjährige Gedenkveranstaltung des Parlaments und der Regierung des Freistaates Sachsen anlässlich des Gedenktages zur Erinnerung an die des Nationalsozialismus ist einer Opfergruppe gewidmet, deren Schicksal bislang nicht angemessen im öffentlichen Bewusstsein verankert ist, den sowjetischen Kriegsgefangenen. Millionen von Ihnen kamen in deutscher Gefangenschaft ums Leben, darunter auch in Lagern auf dem Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen, wie Zeithain bei Riesa. Die Veranstaltung, die von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten unterstützt wird, ist ein ermutigendes Zeichen, doch bedarf es weiterer, dauerhafter Anstrengungen, um das Leid dieser Menschen und das an ihnen verübte Unrecht stärker im kollektiven Gedächtnis zu verankern. > Mehr...
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Dr. Bert Pampel
Vorschau
23.01.2013 | DIZ Torgau: Ausstellungseröffnung "Was konnten sie tun? Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1939-1945". Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig die Formen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus waren. Manche Menschen verbreiteten Informationen ausländischer Rundfunksender, druckten Flugblätter und verteilten sie. Andere halfen verfolgten Juden, Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeitern. Und einige versuchten, Hitler zu stürzen, um seine verbrecherische Herrschaft und den Krieg zu beenden. Eine Veranstaltung aus Anlass des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus und des 80. Jahrestags der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Die Ausstellung der Stiftung 20. Juli 1944 und der Gedenkstätte Deutscher Widerstand wird bis zum 10. März 2013 im DIZ Torgau gezeigt und ist täglich von 10 bis 18 geöffnet. Der Eintritt ist frei. > Mehr...
24.01.2013 | Gedenkstätte Ehrenhain-Zeithain: Gedenkveranstaltung anlässlich des Tages des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus im Kreismuseum Finsterwalde mit Eröffnung der Sonderausstellung "Die Suche hat ein Ende. Die Schicksalsklärung in Zeithain verstorbener sowjetischer Kriegsgefangener 1941-1945", welche von der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain konzipiert wurde. > Mehr...
25.01.2013 | Gedenkstätte Ehrenhain-Zeithain: Ausstellungseröffnung „‚Es brennt!’ Antijüdischer Terror im November 1938” im Stadtmuseum Riesa. Die Ausstellung dokumentiert wenig bekannte Aufnahmen von Berufs- und Amateurfotografen aus den Jahren 1938/39. Abbildungen und Aufsätze veranschaulichen das Vorgehen der Täter und das Verhalten der Bevölkerung. Dabei wird deutlich, dass die Grenzen zwischen Zuschauen und Beteiligung fließend waren. Auch die Reaktionen der Betroffenen und des Auslandes sind Gegenstand der Darstellung. > Mehr...
27.01.2013 | Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein: Am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, liest die Autorin Regine Sondermann aus ihrem Buch "Kunst ohne Kompromiss. Die Malerin Elfriede Lohse-Wächtler". Während der Lesung rufen Aufnahmen von Gemälden das beeindruckende und verstörende Werk von Elfriede Lohse-Wächtler in Erinnerung. Fotos dokumentieren ihr Leben und das ihrer Familie. Dazu singt der Liedermacher und Bandleader Martin Rühmann selbstkomponierte Songs in deutscher Sprache (mit Gitarre und Keyboard). > Mehr...
27.01.2013 | Gedenkstätte Münchner Platz Dresden: Gedenkfeier der Landeshauptstadt Dresden zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus mit musikalischer Umrahmung durch den Bläserchor der Katholischen Kirchgemeinde St. Paulus Dresden-Plauen. Um 14 Uhr findet eine öffentliche Führung durch die neue Dauerausstellung der Gedenkstätte statt. Vor 16 Uhr und nach 17 Uhr besteht die Möglichkeit, die Dauerausstellung zu besichtigen. > Mehr...
09.02.2012 | Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig: Öffentlicher Rundgang durch die Gedenkstätte für Zwangsarbeit und über das ehemalige HASAG-Gelände. Der Rudngang gibt einen Einstieg in das Thema Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus, mit Fokus auf Leipzig und Umgebung. Außerdem bietet er einen Überblick über die Firmengeschichte und die NS-Verbrechen der HASAG, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter_innen sowie über den Umgang mit NS-Zwangsarbeit nach 1945. > Mehr...
NEUES AUS DER ARBEIT DER STIFTUNG UND IHRER GEDENKSTÄTTEN
19.12.2012 | Stiftung: Das geänderte Gesetz zur Errichtung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft (Gedenkstättenstiftungsgesetz - SächsGedenkStG) ist am 16. Dezember 2012 in Kraft getreten. Der Sächsische Landtag hatte das entsprechende Gesetz mit großer Mehrheit am 17. Oktober 2012 beschlossen. > Mehr...
16.01.2012 | Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein: Besucherrekord in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein. Die Gedenkstätte hat im Jahr 2012 die bei weitem höchste Besucherzahl ihres zwölfjährigen Bestehens verzeichnet. Insgesamt besuchten 11 459 Menschen den Erinnerungsort, ein Anstieg um fast ein Drittel gegenüber dem bisherigen Höchstwert aus dem Vorjahr. > Mehr...
16.01.2012 | Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein: Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Bürgerwiese Dresden haben sich künstlerisch mit der Geschichte der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein auseinandergesetzt. Das Theater Junge Generation Dresden und die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein hatten die 24 Jugendlichen der 8. Klassenstufe zu dem Projekt „Kunst trifft Politik!“ eingeladen. > Mehr...
NEUES VON WEITEREN ZEITGESCHICHTLICHEN ERINNERUNGSORTEN IN SACHSEN
Förderverein "Dr. Margarete-Blank" e.V. | Der Förderverein "Dr. Margarete Blank" e.V. bringt seit Dezember 2012 einen Newsletter heraus, in dem über die Arbeiten in der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig und in der Dr.-Margarete-Blank-Gedenkstätte Panitzsch berichtet wird. Die erste Ausgabe enthält unter anderem Beiträge über die Archiv-AG des Fördervereins und über einen Besuch am Standort des ehemaligen HASAG-Außenlagers in Schlieben. Sie blickt des Weiteren auf verschiedene Veranstaltungen aus dem vergangenen Jahr, insbesondere auf das Begleitprogramm zur Wanderausstellung "'Was damals Recht war ...' - Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht" zurück und bringt eine Vorschau auf die nächsten Termine im laufenden Jahr. > Mehr...
RÜCKBLICK
10.12.2012 | Gedenkstätte Münchner Platz: Eröffnung der ständigen Ausstellung "Verurteilt. Inhaftiert. Hingerichtet. Politische Justiz in Dresden 1933-1945 // 1945-1957". Verschiedene Medien berichteten darüber:
MDR Sachsen: "Gedenkstätte widmet sich dunklem Kapitel der Justizgeschichte". > Mehr...
Die Welt: "Sie töteten mit Fallbeil, Strick und Schalldämpfer". > Mehr...
DresdenEins-TV: "Verurteilt. Inhaftiert. Hingerichtet". > Mehr...
Kalenderblatt
Am 15. Januar 1941 wurde in der Theaterbaracke des Lagers 3 des Kriegsgefangenenlagers StaLag VIIIA im Ostteil von Görlitz, dem heutigen Zgorzelec, durch den Komponisten Olivier Messiaen das „Quartett auf das Ende der Zeit“ („Quatuor pour la fin du temps“) uraufgeführt. Die Aufführenden waren Jean Le Bouaire (Violine), Henri Akoka (Klarinette), Etienne Pascquier (Cello) und Oliver Messiaen am Klavier. Knapp neun Monate verbrachte der französische Kompositionslehrer, Organist und Absolvent des Conservatoire national supérieur de musique et de danse de Paris als Kriegsgefangener im Stammlager VIII A der Deutschen Wehrmacht im Ostteil von Görlitz, dem heutigen Zgorzelec. Nach seiner Rückkehr nach Paris wurde Messiaen 1941 selbst zum Lehrer am Conservatoire ernannt, wo er bis 1978 tätig war. Gleichzeitig schuf er eine Vielzahl kompositorischer Werke, wofür er zahlreiche namhafte nationale und internationale Ehrungen erhielt. Am 27. April 1992 starb Olivier Messiaen in Clichy-la-Garenne bei Paris.
Seit 2008 engagieren sich Menschen aus dem Dreiländereck von Polen, Tschechien und Deutschland dafür, die Erinnerung an das neunmonatige Wirken Messiaens im Kriegsgefangenenlagers StaLag VIIIA, das heute Gedenkstätte ist, als Ausdruck der europäischen Aussöhnung mittels internationaler Begegnungen und Konzerte wachzuhalten. So fand auch aus Anlass des 72. Jahrestages der Uraufführung, am Dienstag, dem 15. Januar 2013, um 19:30 Uhr in einem Zelt im ehemaligen Lager ein Konzert mit dem Patenorchester des Vereins, der Sächsischen Staatskapelle Dresden statt. > Mehr...
ZITAT DES MONATS
Die zivilisiertesten Völker sind der Barbarei so nahe wie das geschliffenste Eisen dem Rost. Völker wie Metalle glänzen nur an der Oberfläche.
Antoine Rivarol (1753-1801), in: Die französischen Moralisten. La Rochefoucauld - Vauvenargues - Montesquieu - Chamfort - Rivarol. Die Aphorismenbücher in vollständiger Gestalt, Leipzig: Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung 1938, S. 332.
IMPRESSUM
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Redaktion: Dr. Bert Pampel/Gesine Quellmalz
pressestelle@stsg.smwk.sachsen.de
www.stsg.de
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern.