Neues Bildungsangebot zur Pflege im Nationalsozialismus
07.06.24
Die Gedenstätten Großschweidnitz und Pirna-Sonnenstein haben gemeinsam ein neues Bildungsangebot zur Mitwirkung des Pflegepersonals an den NS-Krankenmorden entwickelt.
Die Mitarbeit von Pflegepersonal war wesentlich für die Umsetzung der nationalsozialistischen Krankenmorde. Pfleger und Schwestern beteiligten sich während der „Aktion T4“ am Transport der Opfer und führten sie in die Gaskammer. In der dezentralen Phase der Krankenmorde wirkten sie direkt an der Selektion mit und verabreichten gezielt überdosierte Medikamente.
Das gemeinsam mit der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erarbeitete Projekt richtet sich vor allem an Auszubildende und Personen, die in pflegenden und sozialen Berufen tätig sind. In Kleingruppen lernen die Teilnehmenden Formen der Mitwirkung des Pflegepersonals an den Krankenmorden, aber auch den historischen Arbeitskontext, das Berufsbild und Formen der Stigmatisierung von psychisch kranken oder geistig beeinträchtigten Menschen kennen. Das historische Wissen ermöglicht eine tiefergehende Reflexion gegenwärtiger berufsethischer An- und Herausforderungen in pflegenden Berufen.
Weitere Informationen zu unseren Bildungsangeboten sind unter der Rubrik Bildung zu finden.
Kontakt:
Dr. Maria Fiebrandt (Referentin für wissenschaftliche Dokumentation, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel: 03585-2113511
Maria.Fiebrandt@stsg.de