Bildungsarbeit in der Gedenkstätte Großschweidnitz
28.07.23
In der letzten Woche vor den Ferien konnte in der Gedenkstätte Großschweidnitz das erste Schülerprojekt durchgeführt werden. Oberschülerinnen und -schüler aus Görlitz beschäftigten sich mit Biografien von Patientinnen und Patienten und beteiligten Schwestern und Ärzten. Dazu sahen sie sich auch die Objekte der Ausstellung genauer an.
Eine Gruppe beschäftigte sich mit Otto Querner. Er ist auf einem Propagandaplakat zu sehen, das 1935 im Deutschen Hygiene-Museum Dresden gezeigt wurde. Die Schülerinnen und Schüler analysierten das Plakat und trugen Informationen zu Otto Querner zusammen, der 1940, völlig unternährt, in Großschweidnitz starb.
Eine andere Gruppe beschäftigte sich mit der Schwester Erna Ebert. Sie war als Schwester auf der Kinderabteilung tätig und dort von 1940 bis 1945 an den Krankenmorden beteiligt. Dazu sagte sie 1947 im Dresdner „Euthanasie“-Prozess aus. Ihre Aussage hörten sich die Schülerinnen und Schüler in der Hörstation der Ausstellung an. Andere beschäftigten sich mit Ausstellungsobjekten, wie zum Beispiel den zur Tötung verwendeten Medikamenten. Am Ende ergab sich ein vielschichtiges Bild von den Krankenmorden. Begleitet wurde das Projekt vom MDR-Rundfunk, der auch einige Schüler befragte.
Aktuell erarbeitet die Gedenkstätte Großschweidnitz Projekte zu den Themen „NS-Gesundheitspolitik 1933–1939“, „NS-Krankenmorde 1939–1945“, „Strafverfolgung und Aufarbeitung der „Euthanasie“-Verbrechen nach 1945“ und „Aktuelle bioethische Fragen“. Sie können ab dem neuen Schuljahr gebucht werden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Kontakt
Dr. Maria Fiebrandt
Wissenschaftliche Referentin Gedenkstätte Großschweidnitz
maria.fiebrandt@stsg.de