Von „Staatsfeinden“ zu „Überbleibseln der kapitalistischen Ordnung“. Homosexuelle in Sachsen 1933–1968
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Münchner Platz DresdenOrt:
Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, 01187 Dresden, Münchner Platz 3, Veranstaltungsraum
Seit dem Kaiserreich untersagte der § 175 des Strafgesetzbuchs sexuelle Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts. Dass und wie homosexuelle Männer in der NS-Diktatur und in der DDR verfolgt wurden, rückt erst allmählich ins öffentliche Bewusstsein. Bislang mangelte es an übergreifenden Untersuchungen, die einen Überblick über Alltag und Verfolgung Homosexueller in den beiden Diktaturen geben.
Alexander Zinn nimmt diese Verfolgtengruppe am Beispiel Sachsens neu in den Blick. Er erklärt die ideologischen Wurzeln der Homosexuellen-Verfolgung im Nationalsozialismus und stellt die verschärfte strafrechtliche Verfolgung homosexueller Lebensweisen dar. Die DDR setzte bei der Bekämpfung der Homosexualität nicht mehr nur auf das Strafrecht, sondern zunehmend auch auf Erziehungsmaßnahmen.
Alexander Zinn legt in seiner Untersuchung den Fokus auf die Vielschichtigkeit der Lebenswelten von Homosexuellen im Spannungsfeld zwischen Verfolgung und Selbstbehauptung. Diese und weitere Aspekte vertieft das anschließende Podiumsgespräch, an dem auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dresden, Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah teilnimmt.
Die Veranstaltung findet anlässlich des Internationalen Tages der Menschenrechte in Kooperation mit Gerede e.V. statt.
Der Eintritt ist frei.
Kontakt:
Dr. Gerald Hacke (Wissenschaftliche Dokumentation und Ausstellungsbetreuung)
0351 46331952
gerald.hacke@stsg.de