Privileg „Mischehe“? Handlungsräume „jüdisch versippter“ Familien 1933–1949
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Münchner Platz DresdenOrt:
Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, Münchner Platz 3, 01187 Dresden, Veranstaltungsraum
Der Dresdner Romanist Victor Klemperer überlebte die Shoah, obwohl ihn die Nationalsozialisten als „Juden“ kategorisierten. Die Ehe mit seiner nichtjüdischen Frau Eva schützte ihn letztlich vor Deportation und Vernichtung. Insgesamt überlebten etwa 13 000 von 35 000 deutschen Juden und Jüdinnen aus sogenannten „Mischehen“. Im Sprachgebrauch der Nationalsozialisten galten sie als „privilegiert“. Klemperer nannte dieses Etikett später eine „diabolische Erfindung der Nazis“. Denn die „Mischehe“ bot nicht nur keine Garantie für ein Überleben, nach 1945 blieb vielen Überlebenden zudem Anerkennung und Unterstützung verwehrt.
Der Historiker Maximilian Strnad untersucht das Schicksal dieser „privilegierten“ NS-Verfolgten. Er beschreibt die schwerwiegenden Konsequenzen für deren Ehepartner und Kinder, aber auch, wie diese ihre Handlungsspielräume zu Gunsten der Familie einsetzten. Die Frage, wie das Stigma „privilegiert“ nach 1945 fortwirkte, wird auch Thema des Podiumsgesprächs sein, das sich an den Vortrag anschließt.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e. V. statt. Der Eintritt ist frei.
Kontakt
Volker Strähle (Referent für Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel. 0351 4633 1992
volker.straehle@stsg.de