Polnische Juden in Sachsen 1871-1938
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Münchner Platz DresdenOrt:
Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, Münchner Platz 3, 01187 Dresden, Veranstaltungsraum
Zu den Besonderheiten der jüdischen Bevölkerung in Sachsen im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert gehört ein hoher Anteil ausländischer Staatsangehöriger resultierend aus der Einwanderung von jüdischen Menschen aus den ab 1918 zur Zweiten Polnischen Republik gehörenden Territorien. Dieses Kapitel jüdisch-sächsischer Geschichte in Sachsen endete abrupt im Oktober 1938. Im Zuge einer reichsweiten Deportation wurden die meisten dieser Menschen am 28. des Monats über die polnische Grenze abgeschoben. Zu einer einzigartigen Rettungsaktion kam es (neben Berlin) in Leipzig. Der polnische Generalkonsul Felix Chiczewski öffnete das Konsulat für die von der Abschiebung betroffenen Menschen und konnte so die Abschiebung von knapp 1.300 Menschen zunächst verhindern. Der Vortrag von Solvejg Höppner zeichnet in Grundzügen die Geschichte dieser Einwanderung, des Lebens polnischer Juden in Sachsen und ihrer Ausweisung am 28. Oktober 1938 nach.
Anschließend sprechen Ronny Geißler und Dr. Susanne Ritschel über die Initiative für Stolpersteine zur Erinnerung an diese deportierten polnischen Juden aus Dresden.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung „Sie riskierten ihr Leben - Polen, die während des Holocaust Juden retteten“ statt. Die Ausstellung wird vom 18. Januar bis zum 18. Februar 2016 im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde zu Dresden präsentiert.
Eine gemeinsame Veranstaltung von:
- HATiKVA e.V. - Bildungs- und Begegnungsstätte für Jüdische Geschichte und Kultur Sachsen
- Jüdische Gemeinde zu Dresden
- Deutsch-Polnische Gesellschaft Sachsen e.V.
- Freundeskreis Dresdner Synagoge e.V.
- Polnisches Institut Berlin
- Stolpersteine für Dresden e.V.