Maria Grollmuß (1896–1944). Eine Sächsin im Widerstand gegen das NS-Regime. Lesung und Gespräch
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Münchner Platz DresdenOrt:
Café des Stadtmuseums Dresden, Eingang Landhausstraße, 01067 Dresden
Die promovierte Historikerin Maria Grollmuß gehörte zu den wenigen Deutschen, die sich dem NS-Regime aktiv widersetzten. Aufgewachsen in einem bürgerlich-katholischen Elternhaus im Kaiserreich, endete ihr Leben mit nur 48 Jahren im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück.
Dr. Birgit Sack, Leiterin der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, gleicht in ihrer jüngst im Wallstein Verlag erschienenen Biografie die vereinnahmenden und interessegeleiteten Erinnerungsnarrative, die Maria Grollmuß zur katholischen Märtyrerin, sorbischen Patriotin, sozialistischen Kämpferin oder Verfechterin weiblicher Emanzipation stilisieren, mit ihren inneren Widersprüchen und dem wechselvollen äußeren Lebensweg ab.
Als junge Frau entwickelte sie sich von einer enthusiastischen Anhängerin der neuen Republik zu deren entschiedener Kritikerin. Hier wie dort agierte sie wenig anpassungs- und kompromissbereit.
Die erste wissenschaftliche Studie über Maria Grollmuß bietet neue Einsichten in das Selbstverständnis der republiktreuen studentischen Organisationen, vermittelt Einblicke in die Verwerfungen innerhalb der stalinisierten KPD wie auch in die Feindbilder im sozialistischen Lager, die nach 1933 einem gemeinsamen Kampf gegen den Nationalsozialismus entgegenstanden.
Zusammen mit der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. stellt die Gedenkstätte die neue Publikation vor. Auszüge aus Briefen und Schriften von und über Maria Grollmuß runden das Gespräch von Franziska Deutschmann (Vorstand Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V., Projektleitung fem/pulse) mit der Autorin ab.
Kontakt:
Dr. Gerald Hacke (Wissenschaftliche Dokumentation und Ausstellungsbetreuung)
0351 46331952
gerald.hacke@stsg.de