„Im Strom der Zeit“ – Vermutungen über eine Flaschenpost
Beim Bau des Hafthauses am Münchner Platz in Dresden fügte der Maurer Otto Bercht 1904 eine Flaschenpost in die Wand ein. Darin berichtete er von den Arbeitsbedingungen vor Ort. Diese Nachricht »schwamm, ohne sich von der Stelle zu rühren, im Strom der Zeit«. Sie überdauerte die NS-Diktatur und das frühe SED-Regime. 1960 tauchte die Flaschenpost bei Umbauarbeiten wieder auf. Seitdem lagert sie im Depot des Stadtmuseums Dresden.
1976 gestaltete Günter Meyer, der durch Serien wie »Spuk unterm Riesenrad« bekannt wurde, aus dem Stoff einen Dokumentarfilm. Darin begab sich das Filmteam auf die Spurensuche des Mauers Otto Bercht. Der Film war so konzipiert, dass er junge Menschen ansprechen sollte.
Anlässlich des 60. Jahrestags ihres Bestehens präsentiert die Gedenkstätte den Film »Vermutungen über eine Flaschenpost«. Anschließend sprechen Dr. Andreas Kötzing (Hannah-Arendt-Institut), Dr. Holger Starke (Stadtmuseum Dresden) und der Regisseur Günter Meyer über den Film und dessen Rolle für die Gedenkstätte in der DDR und die Erinnerungskultur in der SED-Diktatur.
Eintritt frei.
Kontakt:
Maria Bewilogua (Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel: 0351 46331992
maria.bewilogua@stsg.de