Als „Westspion“ in Dresden hingerichtet. Christian Lange-Werner (1914–1954). Vortrag und Gespräch
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Münchner Platz DresdenOrt:
Veranstaltungsraum der Gedenkstätte, Münchner Platz 3, 01187 Dresden
Christian Lange-Werner wurde am 20. März 1954 – also vor genau 70 Jahren – am Münchner Platz in Dresden hingerichtet. Der Leutnant der Kasernierten Volkspolizei der DDR hatte für einen US-Geheimdienst und den Vorläufer des westdeutschen Bundesnachrichtendienstes spioniert. Als Fachlehrer an der Fliegertechnischen Schule in Kamenz übermittelte er Informationen über die DDR-Luftwaffe. Die Staatssicherheit inhaftierte ihn in Berlin-Hohenschönhausen zusammen mit sieben weiteren Personen, die sie seiner Gruppe zuordneten.
Nach zermürbenden Verhören wurden die Verhafteten in einem Prozess in Cottbus verurteilt. Das Todesurteil gegen den ehemaligen Wehrmachtsoffizier Lange-Werner war das erste, das die SED-Führung gegen einen Angehörigen der „bewaffneten Organe“ der DDR verhängen ließ.
Stefan Donth, Leiter Strategie und Zeitzeugenarchiv in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, hat den Fall „Lange-Werner“ in seinem Buch „Tödliche Spionage im Kalten Krieg“ erstmals aufgearbeitet. Er fragt nach den Motiven der Menschen, die sich zur Spionage entschlossen haben. In dem Gespräch mit ihm geht es auch um die Frage, ob das Wirken Lange-Werners als eine Form des Widerstands zu werten ist.
Die Veranstaltung findet aus Anlass des 70. Jahrestags der Hinrichtung von Christian Lange-Werner statt.
Der Eintritt ist frei.
Kontakt:
Dr. Gerald Hacke (Wissenschaftliche Dokumentation und Ausstellungsbetreuung)
0351 46331952
gerald.hacke@stsg.de