„Waffenstillstand – Mein Sommer ’45 in Dresden“. Dokumentarfilm auf 3sat über das Kriegsende in Dresden
12.05.20
Hans-Dieter Grabe erlebt den Hunger, entdeckt die Ruinengrundstücke rund um die Bayreuther Straße in Dresden als Abenteuerspielplatz und findet bei aller Angst auch Gefallen an den Gesängen der sowjetischen Soldaten. Die Suche nach dem von der Besatzungsmacht verhafteten Vater (er wird schließlich aus dem Speziallager Buchenwald entlassen) führt die Familie auch vor die Tore der Haftanstalt am Münchner Platz und des Gefängnisses auf der Königsbrücker Straße.
Der Schulbeginn mit einer neuen, freundlichen Lehrerin, die nicht mehr schlägt, und der Anblick einer Seiltänzerin, die vom Turm der zerstörten Hofkirche über die Ruinen balanciert, beenden die Erinnerungen. Der Waffenstillstand hatte gehalten.
Radikal subjektiv aus seiner Sicht als damals Achtjähriger erzählt der Regisseur die wechselvollen Wochen und Monate vom letzten Bombenangriff auf Dresden im April 1945 bis zum Wiederbeginn der Schule im September. Kurz nachdem der Vater, ein Luftwaffenoffizier, am 17. April 1945 zur Familie zurückkehrt, wird das Haus in der Südvorstadt Dresdens durch Brandbomben zerstört. Während die Eltern das Kriegsende auch mit Ängsten erleben, überwiegt bei dem Jungen das Gefühl, dass endlich „die Waffen still stehen“.
„Waffenstillstand – Mein Sommer ‘45 in Dresden“ aus dem Jahr 2019 strahlte der Fernsehsender 3sat am 4. Mai 2020 aus. Bis zum 3. Mai 2021 ist die lohnenswerte Dokumentation in der 3sat-Mediathek zu sehen. Hier finden Sie auch ein Interview mit Hans-Dieter Grabe.
Kontakt:
Dr. Gerald Hacke (Wissenschaftliche Dokumentation und Ausstellungsbetreuung)
0351 46331952
gerald.hacke@stsg.de