VVN-BdA-Mitglieder besuchen die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden
13.01.20
Anlässlich des 75. Todestags von Georg Schumann, Otto Engert und Kurt Kresse am 11. Januar 1945 besuchte eine Gruppe von rund 40 Mitgliedern der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Leipzig am vergangenen Samstag die Gedenkstätte. Unter den Gästen waren mit Sonja Diehl und Horst Schumann auch zwei Enkel von Georg Schumann.
Vorbereitet hatte den Aufenthalt Ursula Olaru, deren Mutter Ilse Wolfensteller 1935 vom Oberlandesgericht Dresden wegen ihres Engagements für den verbotenen Kommunistischen Jugendverband zu einer Haftstrafe verurteilt worden war. Die Gruppe begann ihren Tag mit einem Besuch der Gräber auf dem Leipziger Südfriedhof. In der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden schloss sich ein Gedenken im früheren Hinrichtungshof an. Anschließend erkundete die Gruppe in Begleitung von der Gedenkstättenleitern Dr. Birgit Sack den historischen Ort und die ständige Ausstellung auf den Spuren des weitverzweigten kommunistisch geprägten Leipziger Widerstandsnetzwerks, das sich nach der deutschen Niederlage bei Stalingrad zusammengefunden hatte. Deren Orientierungspunkt war vor allem das im Juli 1943 in Moskau gegründete „Nationalkomitee Freies Deutschland“.
Im Juli 1944 wurden die meisten Mitglieder der Gruppen verhaftet und nach Polizei- und Untersuchungshaft ab September 1944 für die Gerichtsverhandlung nach Dresden gebracht. Diese führte der 2. Senat des Volksgerichtshofs zwischen dem 21. und dem 24. November 1944 im Schwurgerichtssaal des Dresdner Landgerichts durch. In den insgesamt vier Prozessen gegen 33 Angeklagte, darunter 11 Frauen, ergingen zehn Todesurteile. Nach den drei Urteilsvollstreckungen am 11. Januar 1945 starben einen Tag später Arthur Hoffmann, Georg Schwarz, William Zipperer, Karl Jungbluth, Alfred Frank, Wolfgang Heinze, Richard Lehmann unter der Guillotine.