Stolperstein für Charlotte Sternfeld verlegt
11.03.24
Seit vergangener Woche erinnert ein Stolperstein an Charlotte Sternfeld (1900–1980). Das Dresdner Landgericht am Münchner Platz hatte sie 1944 zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt. Der Grund: ihre im Ausland vollzogene Eheschließung mit dem als Juden verfolgten Hans Eduard Sternfeld. Den Nationalsozialisten galt das als „Rassenschande“. Zur Stolpersteinverlegung in der Geibelstraße 3 war auch ihr Sohn Hans-Joachim Sternfeld angereist.
Die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden erinnert in ihrer Dauerausstellung an die Geschichte der Familie Sternfeld. In einem Video-Interview erzählt der 1936 in Dresden geborene Hans-Joachim Sternfeld von seinen Eltern und der zunehmenden Ausgrenzung im Nationalsozialismus. So durfte der Sechsjährige beispielsweise nicht mehr den Großen Garten und die Elbwiesen betreten oder gar Speiseeis essen. Dem Deportationstermin entging er nur dank der Bombenangriffe auf Dresden im Februar 1945. Die Eltern überlebten im Konzentrationslager und im Zuchthaus.
Am Freitag, 8. März 2024 verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig in Dresden insgesamt 37 Stolpersteine. In der Beilstraße 14 erinnern die Gedenkzeichen auch an Charlotte Sternfelds Ehemann Hans Eduard, an dessen Eltern Elsa und Walter und seine Geschwister Inge (verheiratete Hartwig) und Gerhard Sternfeld.
Kontakt:
Dr. Gerald Hacke (Wissenschaftliche Dokumentation und Ausstellungsbetreuung)
0351 46331952
gerald.hacke@stsg.de