Neue Publikation der Stiftung Sächsische Gedenkstätten: Das Frauenzuchthaus Waldheim (1933–1945)
04.01.17
2016 jährte sich die Aufnahme der ersten männlichen und weiblichen Insassen in das „Zucht-, Armen- und Waisenhaus“ im sächsischen Waldheim zum 300. Mal. Von 1886 bis 1950 bestand außerhalb der heutigen Anstaltsmauern ein separates „Weiberzuchthaus“, die später so genannte Abteilung II. Seit dem Kaiserreich zählte sie zu den größten und bedeutendsten Frauenstrafanstalten Deutschlands.
Gab es einen spezifisch weiblichen Strafvollzug? Wie entwickelte sich der Strafvollzug an Frauen in der Waldheimer Anstalt während der nationalsozialistischen Diktatur? Diesen und weiteren Fragen geht Gabriele Hackl in ihrer überarbeiteten Masterarbeit nach.
In einem zweiten Teil stellen Gabriele Hackl und Birgit Sack anhand der Biografien ausgewählter Häftlinge individuelles Erleben und die normativen Bedingungen ihrer Gefangenschaft in den Kontext ihres Lebenswegs. Auch einzelne Haftbeamtinnen werden vor dem Hintergrund ihrer Handlungsräume porträtiert.
Gabriele Hackl/Birgit Sack: Das Frauenzuchthaus Waldheim (1933–1945), Leipzig 2016, ISBN 978-3-96023-067-0, 287 Seiten, 26 Fotos, 19 Zeichnungen, 6 Diagramme, 22 EUR.
Bestellung unter www.stsg.de/cms/waldheim
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Am 28. Februar 2017 um 19 Uhr wird das Buch in der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden vorgestellt.