Gedenkstätte Münchner Platz Dresden beteiligt sich an Beleuchtungs-Flashmob
27.01.20
Wie hält man die Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten auch 75 Jahre nach der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz wach? Anlässlich des Jahrestages startete am 27. Januar 2020 um 17.00 Uhr das bundesweite Projekt #LichterGegenDunkelheit, in der zahlreiche NS-Gedenkstätten zeitgleich mit verschiedenen Lichtaktionen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnerten. Alle Einrichtungen in eigener Trägerschaft der Stiftung Sächsische Gedenkstätte nahmen an dem Projekt teil. Organisiert wurde es von der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz.
Auch vor dem Eingang der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden leuchteten gestern 75 Kerzen. Zudem wurde an die Fassade des früheren Gerichtsgebäudes, in dem während der NS-Diktatur über 700 Todesurteile gefällt wurden, eine Videoinstallation projiziert.
Bis kurz vor Kriegsende konnte der Justizapparat in Dresden weitgehend unbeeinflusst von äußeren Störungen arbeiten. Die Bombenangriffe Mitte Februar 1945 schwächten die juristischen und polizeilichen Verfolgungsbehörden massiv. Für die Gefangenen waren die Folgen der Angriffe ambivalent: Sie verstärkten Hoffnungen auf ein baldiges Kriegsende und ermöglichten einigen die Flucht aus der Haft. Sie bedrohten aber ebenso das eigene Leben unmittelbar.
Die Besucherinnen und Besucher der alljährlichen Stunde der Erinnerung der Landeshauptstadt Dresden gingen auf ihrem Weg in den früheren Hinrichtungshof durch den erleuchtenden Eingangsbereich der Gedenkstätte. Dem Team der Gedenkstätte war es ein Anliegen an diesem Projekt teilzunehmen. Das Licht sei nicht nur eine würdevolle Form der Erinnerung, sondern auch ein eindrucksvolles Zeichen für die Arbeit aller NS-Gedenkstätten.
Kontakt:
Maria Hofmann (Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel: 0351 46331992
maria.hofmann@stsg.de