„Es wäre schlimm, wenn jetzt kein Zeichen des Gedenkens und Nachdenkens für die vielen Betroffenen und Toten gesetzt würde.“ – 90. Geburtstag des Bildhauers Wieland Förster
12.02.20
Wieland Förster wird heute 90 Jahre alt. Die Werke des Künstlers sind im öffentlichen Raum von Dresden – und darüber hinaus – zu sehen. Wieland Förster war 1946 drei Monate am Münchner Platz in Dresden inhaftiert, anschließend im sowjetischen Speziallager Bautzen bis 1950. Erst nach 1989/90 sprach er offen über seine erlittene Haft und verarbeitete sie künstlerisch. So steht im Nordosthof des ehemaligen Gefängnisses am Münchner Platz seit 1995 die eindrückliche Bronzeplastik „Namenlos – ohne Gesicht“.
Der Künstler erläuterte seine Motivation für diese Plastik mit folgenden Worten: „Immerhin sind wir uns bewusst, dass diese schlimmen Jahre nach 1945 eine Folge des von Deutschland begonnenen Krieges sind. Andererseits muss den sehr aktiven Kräften, welche die Geschichte leugnen, entgegengewirkt werden. Es wäre schlimm, wenn jetzt kein Zeichen des Gedenkens und Nachdenkens für die vielen Betroffenen und Toten gesetzt würde.“ (Wieland Förster gegenüber Jürgen Schieferdecker, dem damaligen Vorsitzenden des Künstlerischen Beirats der TU Dresden, 19. April 1991)
Kontakt:
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