Berliner SPD-Fraktion besucht Gedenkstätte Münchner Platz Dresden
27.01.25
Im Vorfeld des Gedenktages vom 27. Januar 2025 für die Opfer des Nationalsozialismus hat die SPD-Fraktion des Abgeordnetenhauses Berlin die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden besucht. Am Freitag, 24. Januar 2025, informierten sich rund 80 Abgeordnete, Senatorinnen und Senatoren sowie Mitarbeitende über die Geschichte des früheren Justizstandorts mit Gerichtsgebäude, Haft- und Hinrichtungsstätte. Die SPD-Gruppe war anlässlich einer dreitägigen Klausurtagung in Dresden.
Zum Abschluss ihres zweistündigen Besuchs legten der Berliner SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh, die Wirtschaftssenatorin und Bürgermeisterin Franziska Giffey sowie die Arbeits- und Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe im früheren Hinrichtungshof einen Kranz zum Gedenken an die Opfer nieder. In der Hinrichtungsstätte am Münchner Platz waren zwischen 1933 und 1945 insgesamt 1300 Menschen hingerichtet worden. Die weitaus größte Gruppe waren Tschechinnen und Tschechen, die Widerstand gegen die deutsche Besatzungsherrschaft geleistet hatten.
Die drei Führungen, die von den Gedenkstätten-Mitarbeitern Tobias Gräubig, Jascha Rades und Volker Strähle übernommen wurden, widmeten sich auch einzelnen verfolgten Sozialdemokraten. Teilweise erlitten sie eine in zwei politischen Regimen: So verurteilte das Sondergericht Freiberg den damaligen Jungsozialisten Arno Wend (1906-1980) im März 1934 wegen verbotener Parteitätigkeit zu drei Monaten Gefängnis. Der Prozess fand im Schwurgerichtssaal des Dresdner Landgerichts statt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Wend zunächst SPD-Vorsitzender in Dresden, dann SED-Mitglied und Stadtverordneter. Da er Kontakt zum Ostbüro der SPD aufgenommen hatte, verurteilte ihn ein sowjetisches Militärtribunal 1950 zu 25 Jahren Lagerhaft, von denen er fünf Jahre absitzen musste.
Kontakt
Volker Strähle (Referent Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
0351 46331992
volker.straehle@stsg.de