Beitrag der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden in der aktuellen Ausgabe der Dresdner Hefte
03.03.20
Pünktlich zum 75. Jahrestag der Bombardierung Dresdens ist die Ausgabe Nr. 141 der Dresdner Hefte unter dem Titel „13. Februar 1945. Traditionen und Perspektiven der Dresdner Erinnerungskultur“ erschienen. Neben Aufsätzen zur früheren, heutigen und möglicherweise künftigen Gedenkkultur richtet der Beitrag „Zwischen Leben und Tod. Die Dresdner Justizhäftlinge und die Bombenangriffe“ der Leiterin der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden, Dr. Birgit Sack, den Blick auf die vielen in Dresden festgehaltenen Häftlinge im Februar 1945.
Während der Justizapparat in Dresden im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Regionen bis kurz vor Kriegsende weitgehend unbeeinflusst von äußeren Störungen arbeiten konnte, schwächten die Bombenangriffe die juristischen und polizeilichen Verfolgungsbehörden massiv. Für die Gefangenen waren die Folgen der Angriffe ambivalent: Sie verstärkten Hoffnungen auf ein baldiges Kriegsende und ermöglichten einigen die Flucht aus der Haft. Sie bedrohten aber ebenso das eigene Leben unmittelbar. Der Beitrag schildert das ausbrechende Chaos in den beiden Untersuchungshaftanstalten auf der George-Bähr-Straße und der Mathildenstraße sowie die Versuche der Vollzugsbeamten, dieses in den Griff zu bekommen. Anhand ausgewählter Beispiele – wie dem berühmten tschechischen Marionettenspieler Josef Skupa und dem deutschen Kommunisten Wilhelm Grothaus – verdeutlicht die Autorin aber auch plötzlich entstandene Überlebensmöglichkeiten.
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Maria Hofmann (Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
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