Zwickau
Hauptfriedhof Crimmitschauer Straße
Zwickau ist eine Stadt im Südwesten von Sachsen, etwa 30 km südwestlich von Chemnitz. Sie hat mehr als 95 000 Einwohner. Während des Zweiten Weltkrieges war die Stadt ein wichtiges Zentrum der Rüstungsproduktion. Daher gab es hier auch viele Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge und zivile Zwangsarbeiter, die in den Betrieben arbeiten mussten. Viele von ihnen kamen aus der ehemaligen UdSSR. Sie wurden unter anderem in solchen Unternehmen eingesetzt, wie dem Flugzeugreparaturwerk Basser oder in den zur Auto-Union Chemnitz AG gehörenden Werken Audi und Horch, wo sie gezwungen waren, Panzer für die deutsche Wehrmacht zu bauen. Zu Beginn des Krieges waren allein bei Audi und Horch mehr als 3 000 Zwangsarbeiter tätig. Sie waren in verschiedenen Lagern in der Stadt untergebracht beziehungsweise wurden im Zwickauer Außenlager des KZ Flossenbürg gefangen gehalten. Viele Männer, Frauen und Kinder starben aufgrund der extremen Arbeitsbedingungen und der unzureichenden Ernährung. Auf dem Zwickauer Hauptfriedhof wurden nach heutigen Erkenntnissen 435 sowjetische Menschen beerdigt. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Kriegsgefangene, die in Zwickau und Umgebung arbeiteten. Während des Krieges hatte man sie zunächst an verschiedenen Orten, teilweise auch außerhalb des Stadtgebietes, begraben. Ende der 1940er Jahre erfolgten dann die Umbettungen in diese Gedenkanlage. Neben ihnen ruhen mehr als 150 zivile Zwangsarbeiter, die man aus ihrer Heimat nach Deutschland verschleppt hatte, sowie acht Soldaten der aktiven Armee. An diese Opfer erinnern die vielen Einzelgräber, die, in langen Reihen angeordnet, stumme Zeugen des tragischen Schicksals einer so großen Zahl von Menschen sind. Die Namen der meisten Opfer sind bekannt und wurden in die Grabmale aus rotem Porphyr eingearbeitet. Den Abschluss der beeindruckenden Gedenkanlage bildet ein imposantes Mahnmal mit einem symbolträchtigen Relief mit Hammer und Sichel vor einer blauen Erdkugel.