Zadel
Friedhof Kirchstraße / Dorfanger
Zadel ist ein kleiner Ort mit nicht einmal 200 Einwohnern. Er gehört zur Gemeinde Diera-Zehren und liegt etwa 30 km von Dresden entfernt im Elbtal in der Nähe von Meißen. Auf dem Ortsfriedhof, direkt bei der Kirche (1), sind im Schutz einer Hauswand vier gleich gestaltete Grabsteine angeordnet. Jeder von ihnen trägt einen fünfzackigen Stern sowie eine Inschrift in kyrillischen Buchstaben mit Namen und Lebensdaten der Toten. Hier ruhen unter einer Birke, die an ihre Heimat er innert, fünf Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion. Sie waren als Soldaten der Roten Armee bereits kurz nach Kriegsbeginn 1941 in deutsche Gefangenschaft geraten. Nach ihrer Registrierung im Stammlager IV B Mühlberg teilte man sie dem Stalag IV G Oschatz zu. Von dort gelangten sie ins Arbeitskommando Kleinzadel und mussten in den Steinbrüchen an der Elbe schwere körperliche Arbeit leisten. Den katastrophalen Bedingungen konnten selbst junge Männer nicht lange standhalten. Auch das Leben von Boris Nowikow (3/4) aus der Gegend von Smolensk wurde viel zu früh zerstört. Er starb am 14. November 1941 im Alter von gerade einmal 30 Jahren. Am gleichen Tag hatte er noch das Krankenrevier Meißen aufgesucht, wo ihm aber nicht mehr geholfen werden konnte. Andere Kriegsgefangene hielten die Strazapen länger aus, versuchten zu fliehen, wie z.B. Georgij Leontjew. Doch er wurde auf gegriffen und von den Wachen erschossen. Die Gräber dieser fünf Menschen werden bis heute gut gepflegt.