Weinböhla_2
Friedhof Friedensstraße 12
Vom Friedhofsweg in Weinböhla aus führt ein ein ladender Torbogen auf das Gelände des Ortsfriedhofes. Dort fällt eine Sammelgrabstätte ins Auge, die mit einem großen Grabstein aus rotem Granit geschmückt ist. In der Inschrift sind die Namen von vier Opfern der nationalsozialistischen Diktatur verewigt. Einer dieser vier Menschen war eine sowjetische Zwangsarbeiterin. Aussagen von Zeitzeugen zufolge war sie hier auf dem Friedhof erschossen worden, nachdem man sie mehrfach missbraucht hatte. Sie war erst 24 Jahre alt, als sie am 11. Juni 1944 starb. Neben ihr ruht ein polnischer Zwangsarbeiter, der kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee erhängt wurde, weil er angeblich Brot gestohlen haben sollte. Auch zwei Deutsche fanden an dieser Stelle ihre letzten Ruhestatt. Einer von ihnen war 1933 im KZ Burg Hohnstein umgekommen. Vier Namen, eingemeißelt in den roten Stein, rufen den Besuchern das Schicksal dieser Opfer immer wieder in Erinnerung.