Wallroda
Friedhof Hauptstraße
Wallroda ist ein Ortsteil der Gemeinde Arnsdorf und liegt etwa 10 km nordöstlich von Dresden. Hier leben rund 4 800 Einwohner. Fritz Zinke, der als 11-jähriger Junge das Kriegsende in Wallroda erlebt hatte, schrieb 53 Jahre später über ein bedrückendes Erlebnis: „Über die seichte Bergkuppe kam von Radeberg her eine Menschengruppe mit einem größeren Bauernwagen. Beim näheren Herankommen wurde uns deutlich, es sind Menschen in Sträflingskleidung, die von bewaffneten Uniformträgern bewacht wurden. Um sich herum mussten sie einen Stacheldrahtzaun tragen. An der Bewegung der Gefangenen konnten wir sehen, dass es den Menschen sichtlich schwer fiel, mit dem Wagen voranzukommen. Auf etwa der halben Strecke der einsehbaren Straße fiel einer der Gefangenen um. [...] Einer der Bewachungskräfte griff zum Feldspaten und schlug sehr kräftig und wiederholt auf den Kopf und den Oberkörper des am Boden Liegenden ein. Nach kurzer Zeit zog der Tross weiter. Wir Kinder wollten jetzt sofort auf die Straße und dem liegenden Menschen helfen. Doch unser Vater hielt uns energisch zurück…“. Insgesamt drei Häftlinge wurden an jenem Tag in Wallroda ermordet. Nach Angaben von Zeitzeugen handelte es sich um sowjetische Zivilisten. Nach dem Ende des Krieges wurden diese Menschen auf dem Friedhof Wallroda in Würde beigesetzt. Ihr Grab befindet sich an der Mauer zur Kirchgasse. Auf dem Grab-stein ist deutlich das rote Dreieck als Symbol der Verfolgten des NS-Regimes zu erkennen.