Trebendorf
Ehrenfriedhof Schleifer Straße
Trebendorf (sorbisch Trjebin) ist eine kleine Gemeinde in der Oberlausitz mit kaum mehr als 1 000 Einwohnern. Sie liegt 120 km nordöstlich von Dresden in der Nähe von Weißwasser. Im südöstlichen Teil Trebendorfs, unmittelbar an der Straße nach Weißwasser, befindet sich ein großer Ehrenfriedhof (1). Der schlanke zentrale Obelisk mit dem hoch aufragenden roten Stern, der vor einigen Jahren noch einen etwas traurigen Anblick bot, erstrahlt seit kurzem wieder in leuchtendem Weiß und Rot (2). Im Jahre 2007 wurde der gesamte Friedhof liebevoll rekonstruiert. Hier haben mehr als 500 sowjetische Soldaten und Offiziere, die in der Zeit vom 17. bis zum 20. April 1945 in der Gegend um Muskau und Spremberg fielen, ihre letzte Ruhestatt gefunden. Sie gehörten zu den Einheiten der 1. Ukrainischen Front, denen es gelang, den Grenzfluss Neiße zu überwinden und trotz erbitterten deutschen Widerstandes rasch zu dem als „Mathildenlinie“ bezeichneten zweiten deut schen Verteidigungsring vorzudringen. Wenige Tage später dann nahmen sie die auf dem dritten Verteidigungsring gelegene Stadt Spremberg ein. In diesen Tagen fielen auf beiden Seiten zahl reiche Soldaten. Auch in und um Trebendorf, das mitten im Gefechtsgebiet lag, waren viele Opfer zu beklagen. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurden auch die Gefallenen der weiteren Umgebung des Dorfes aus ihren provisorischen Gräbern auf diesen zentralen Ehrenfriedhof überführt und hier mit militärischen Ehren bestattet. Nur 43 der Toten sind gegenwärtig namentlich bekannt. Ihre Namen wurden auf dem Sockel des Obelisken verewigt (4), wie zum Beispiel der von Feldwebel Krawtschuk, dessen Grab eine Tafel mit seiner Fotografie trägt (3). Darüber hinaus gibt es nur ein einziges weiteres Einzelgrab. Alle anderen Soldaten und Offiziere wurden in Sammelgräbern beigesetzt, die rings um den Obelisken angeordnet und mit immergrünen Pflanzen bedeckt sind. In der von der Gemeinde gut gepflegten Anlage wird ihr Andenken in Ehren gehalten.