Taucha
Friedhof Wallstraße
Taucha liegt direkt an der nordöstlichen Stadtgrenze von Leipzig und hat rund 14 500 Einwohner. Während des Zweiten Weltkrieges gab es im Umkreis der Stadt mehr als zehn Kriegsgefangenen- und Zwangsarbeitslager, in denen mindestens 88 ausländische Insassen, darunter 20 Kinder, ums Leben kamen. Viele von ihnen starben an Entkräftung und Krankheiten, aber auch Luftangriffe der Alliierten forderten mehrere Opfer. Die Toten, darunter 37 Bürger der Sowjetunion, wurden auf dem Ortsfriedhof beigesetzt. Unter ihnen befand sich ein sowjetischer KZ-Häftling, der nach dem Krieg zusammen mit anderen ausländischen Toten in einer Sandgrube hinter dem Lager aufgefunden wurde. Weitere 26 sowjetische Zwangsarbeiter, darunter viele Frauen und 13 Kinder, wurden in den Jahren 1944 und 1945 hier begraben. Sie kamen aus einem Barackenlager am Seegeritzer Weg, wo man schwangere Zwangsarbeiterinnen der mitteldeutschen Motorenwerke und ihre neugeborenen Kinder untergebracht hatte. Neben ihnen ruhen acht sowjetische Kriegsgefangene. Ihr Ruheort auf dem Friedhof Taucha befindet sich in der Abteilung III. Ein Wegweiser (1) führt den Besucher an jene Stelle, wo heute ein symbolisches Grab (2) an sie erinnert.