Tannenbergsthal-Gottesberg
Gedenkstätte Klingenthaler Straße
Tannenbergsthal-Gottesberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Muldenhammer im sächsischen Vogtlandkreis, rund 50 km südwestlich von Chemnitz, in dem im Jahre 2008 1 430 Einwohner lebten.
Am 20. April 1945 kam ein Transport sowjetischer Kriegsgefangener durch den kleinen Ort. Einige von ihnen baten bei den Dorfbewohnern um Lebensmittel, da sie vollkommen ausgehungert waren. Zur gleichen Zeit waren im Ort Soldaten der 11. Panzerdivision der Wehrmacht einquartiert. Einem von ihnen soll die Brieftasche entwendet worden sein. Die Soldaten verdächtigten die sowjetischen Kriegsgefangenen als Täter und machten Jagd auf sie. Fünf von ihnen wurden in den Wald getrieben und von einem der deutschen Soldaten durch Genickschüsse getötet.
Zwei der Ermordeten konnten anhand der Erkennungsmarken, die bei der Gräberöffnung am 6. November 1945 geborgen wurden, identifiziert werden: Pjotr Lyssenkow, Soldat im 449. Artillerie-Regiment, geboren am 15. Oktober 1917 in Pereljub (Saratower Gebiet) und Iwan Fomenko, Infanteriesoldat, geboren am 25. September 1914 in Konstantinowka (Ukraine). Beide waren im deutschen Kriegsgefangenenlager Stalag VIII C Sagan (Schlesien, heute Żagań, Polen) registriert worden.
An der Stelle am Ortseingang, wo der Mord geschah, steht heute ein Denkmal mit einem kleinen roten Stern und einer Gedenktafel mit der Inschrift: „Hier wurden in den letzten Kriegstagen 5 sowjetische Staatsbürger von Faschisten ermordet.“ (1). Auf dem Friedhof im Ortsteil Tannenbergsthal wurden die fünf Opfer in einem Sammelgrab beigesetzt. Die Gemeinde setzte zum Gedenken an sie einen Grabstein aus schwarzem Granit mit der Inschrift: „Die Toten mahnen. Nie wieder Krieg“ (2). Die Grabstätte wird von einer Privatperson gepflegt.