Stadt Essen gedenkt 99 sowjetischen Kriegsgefangenen
08.09.14
Am 1. September 2014 fand in der Stadt Essen an der Gedenk- und Gräberstätte Zeche Graf Beust eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die bei dem Bombenangriff im Dezember 1944 ums Leben gekommenen 99 sowjetischen Kriegsgefangenen statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch eine Informationstafel zum betreffenden Schacht der Zeche Graf Beust auf dem Gelände der Essener Verkehrsbetriebe AG eingeweiht. In dem Schacht befinden sich bis heute noch Überreste sowjetischer Kriegsgefangener. An der Gedenkfeier nahmen neben dem Oberbürgermeister der Stadt Essen, dem Vorstandsvorsitzenden der Essener Verkehrsbetriebe AG und dem Landesvorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge Nordrhein-Westfalen, als Veranstalter des Gedenkens, auch Vertreter der Russischen Föderation teil. Eine Vertreterin der Regionalduma Moskau, der Vertreter der Botschaft der Russischen Föderation aus Berlin, und der stellvertretenden Generalkonsul aus Bonn Bad-Godesberg legten Kränze nieder und gedachten gemeinsam mit Vertretern der Dokumentationsstelle Dresden und des Essener Instituts für Denkmalschutz und Denkmalpflege sowie den übrigen Teilnehmern der gestorbenen sowjetischen Kriegsgefangenen der Zeche Graf Beust.
Hier finden Sie die Texte der Reden und Gedenkworte der jeweiligen Vertreter (es gilt das gesprochene Wort):
Rede des Oberbürgermeisters der Stadt Essen, Reinhard Paß
Worte des Landesvorsitzenden des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Thomas Kutschaty
Gedenkworte des Vorstandvorsitzenden der EVAG, Michael Feller
Rede von Dr. Martin Bach (Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege)
Rede des Vertreters der Botschaft der Russischen Föderation Berlin, Wladimir Kukin
Rede der Vertreterin der Regionalduma Moskau, Dr. Elena Lozmanowa
Den Toten wird auf zwei Steinstelen, die unmittelbar an der Kriegsgräberstätte für die sowjetischen Zwangsarbeiter errichtet wurden, namentlich gedacht. Die Stadt Essen hatte mit Unterstützung der Botschaft der Russischen Föderation und in Zusammenarbeit mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (Landesverband Nordrhein-Westfalen) eine Namensliste der Toten erstellt und in Abstimmung mit dem Generalkonsulat der Russischen Föderation Bonn die Stelen anfertigen lassen.
Im Vorfeld der Gedenkveranstaltung waren durch die Dokumentationsstelle Dresden sowie die ehrenamtliche Helferin Tamara Müller weiterführende Informationen zu 43 der 99 sowjetischen Kriegsgefangenen ermittelt und an die Stadt Essen übergeben worden.
Auf Grundlage der Informationen sollen nun Angehörige der Kriegsgefangenen ausfindig gemacht werden.
Liste der sowjetischen Kriegsgefangenen
An dieser Stelle bittet die Dokumentationsstelle Dresden, auch im Namen der Stadt Essen, um Unterstützung bei der Suche nach den Angehörigen der genannten gestorbenen Personen.
Hinweise und weiterführende Informationen zu Angehörigen der verstorbenen Kriegsgefangen senden Sie bitte an:
Dokumentationsstelle Dresden
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Dülferstraße 1
D-01069 Dresden
Germany