Reichenbach / Vogtland
Hauptfriedhof Zwickauer Straße
Im Juli 1985 fand man bei Bauarbeiten in der katholischen St. Mariengemeinde Reichenbach eine Holztafel mit folgender Inschrift auf der Rückseite: „Hier ruht die Asche der im Konzentrationslager Lengenfeld Verstorbenen“. Es folgten 160 Namen von Menschen aus acht verschiedenen Ländern, darunter auch mehr als 20 aus der ehemaligen Sowjetunion. Das waren Häftlinge aus dem Männeraußenlager Lengenfeld des KZ Flossenbürg, die in den so genannten „Leng-Werken“, einem Lengenfelder Zweigbetrieb der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke AG aus Magdeburg, eingesetzt waren. Bis März 1945 äscherte man die Toten im Krematorium Reichenbach ein, danach fanden Erdbestattungen statt. Am 23. Juni 1945 fand auf dem Hauptfriedhof in Reichenbach eine nachträgliche Feierstunde statt, um der verstorbenen KZ-Häftlinge zu gedenken, bei der besagte Holztafel als Grabmal auf dem Urnengrab aufgestellt wurde. Später erhielt die Anlage ihre jetzige Gestalt – die Holztafel wurde durch einen rötlichen Gedenkstein ersetzt und zunächst eingelagert, dann aber als Teil einer Innenverkleidung eines Raumes verwendet. Nachdem diese ursprüngliche Gedenktafel wiedergefunden wurde, erhielt sie einen Ehrenplatz im Heimatmuseum Lengenfeld. Die Grabstätte auf dem Friedhof wird von der Gemeinde liebevoll gepflegt.