Das Dorf Posseck gehört zur Gemeinde Triebel im Vogtland nahe der Landesgrenze zu Bayern und zu Tschechien, rund 90 km südwestlich von Chemnitz. Unmittelbar vor der begrünten Natursteinmauer des Dorffriedhofs befinden sich zwei Einzelgräber, die mit üppig blühenden Blumen bepflanzt sind. Auf dem Kreuz über dem linken der beiden Gräber ist zu lesen, dass hier ein unbekannter russischer Soldat ruhe.
Die in jüngster Zeit aufgearbeiteten Kriegsgefangenenakten lassen vermuten, dass es sich dabei um einen Mann namens Iwanowitsch handeln kann, der aus Sibirien stammte. In deutsche Kriegsgefangenschaft geraten, hatte man ihn vermutlich einem Arbeitskommando in Posseck oder Umgebung zugewiesen. Zu seinem Schicksal ist nichts Näheres bekannt, nur dass er am 23. April 1945 starb. Als offizielle Todesursache wird in den Dokumenten Rheuma angegeben.
Demgegenüber ergaben Recherchen des Ortschronisten von Posseck, Dietmar Kühn, folgenden Hintergrund: Es gab es 1945 zwei sowjetische Soldaten, die sich in einem Wirtshaus -Zech genannt- auf bayerischer Seite aufhielten. Ein Soldat bedrängte dort eine deutsche Frau. Anwesende informierten amerikanische Soldaten, von ihnen wurde der sowjetische Soldat erschossen. Sein Kollege schleppte ihn dann in Richtung Posseck, wo die Soldaten vermutlich stationiert waren. Das Grab in Posseck könnte die letzte Ruhestätte des sowjetischen Soldaten sein.
Neben dem Grab dieses Sowjetsoldaten wurden fünf unbekannte jüdische Frauen beerdigt. Beide Gräber werden von der Familie Schwab aus Posseck gewissenhaft gepflegt.
Ab 1. Januar 2023 hat nach dem Sächsischen Transparenzgesetz jede Person auf Antrag Anspruch auf Zugang zu den bei einer transparenzpflichtigen Stelle verfügbaren Informationen, soweit keine Ausnahme gilt. Sobald die Sächsische Transparenzplattform im Internet errichtet ist, spätestens ab 1. Januar 2026, werden transparenzpflichtige Stellen zusätzlich verpflichtet sein, die in § 8 des Sächsischen Transparenzgesetzes genannten Informationen auf dieser Plattform zu veröffentlichen.
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft ist eine transparenzpflichtige Stelle.
Gefördert durch
Diese Maßnahme wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.