Mügeln
Friedhof Friedhofstraße 4
Mügeln, eine Kleinstadt mit knapp 5 000 Einwohnern, liegt 9 km südwestlich von Oschatz und rund 70 km nordwestlich von Dresden. Der Mügelner Friedhof, ganz in der Nähe des alten Stadtkerns gelegen, wurde zur letzten Ruhestatt für elf Bürger der Sowjetunion. In einem Sammelgrab direkt an der Friedhofsmauer wurden neben polnischen und italienischen Staatsbürgern sieben Zivilisten aus verschiedenen Republiken der ehemaligen Sowjetunion beerdigt. Die zwei Frauen und fünf Männer waren aus ihrer Heimat nach Deutschland zur Zwangsarbeit verschleppt worden und hier zwischen Ende 1944 und Anfang 1945 umgekommen. Ihre Namen sind überliefert, die Ursachen ihres Todes jedoch nicht mehr bekannt. Neben ihnen ruht der im Krankenhaus Mügeln am 21. November 1944 verstorbene Kriegsgefangene Ilja Gomeltschuk aus der Gegend um Kamenez-Podolski (3). Das bogenförmige Grab-mal ihres Sammelgrabes ist in die Friedhofsmauer integriert und trägt eine Gedenktafel (4), in die mit goldenen Lettern die Namen und Lebensdaten der Opfer eingraviert sind (1). In der Nähe der Friedhofskapelle befinden sich zwei weitere Grabstätten von Bürgern der Sowjetunion (2). Hier ruhen die sterblichen Überreste von drei sowjetischen Zivilisten, die in den letzten Kriegsmonaten des Jahres 1945 verstarben. Ungeklärt bleibt bis heute, warum das Sammelgrab von Iwan Burbela und Grigori Gordjajenko sowie von zwei niederländischen Toten einen aufwändig gestalteten Grabstein aus poliertem schwarzen Marmor erhielt, während die letzte Ruhestatt von Nikolaj Samina nur von einem recht einfachen Holzkreuz geschmückt wird. In jedem Fall werden diese beiden Gräber ebenso wie das große Sammelgrab von den Mügelner Bürgern liebevoll gepflegt. In den Sommermonaten blühen auf den Gräbern zahlreiche Blumen und die akkurat verschnittenen Buchsbaumhecken und Koniferen zeugen davon, dass diese Opfer nicht vergessen sind.