Meissen - Zaschendorf
Neuer Johannisfriedhof Max-Dietel-Straße
Die historische Stadt Meißen mit ihren rund 28 000 Einwohnern liegt 30 km nordwestlich von Dresden. Im südlichen Teil des Friedhofs im Stadtteil Zaschendorf, unweit der Kapelle, säumt eine Einfassung aus rotem Meißner Granit das Gräberfeld für sowjetische Kriegsopfer. Hier ruhen in reihenweise angeordneten Sammelgräbern 78 sowjetische Kriegsgefangene. Die meisten von ihnen wurden im Arbeitskommando Meißen eingesetzt, wo sie in erster Linie für die Beseitigung von Unwetterschäden zuständig waren. Den schweren Arbeitsbedingungen nicht gewachsen, erkrankten viele und verstarben im Lager oder im Krankenrevier Meißen. Darüber hinaus wurde dieser Friedhof zur letzten Ruhestatt für zwei Rotarmisten, die im April 1945 fielen, für 24 sowjetische Zwangsarbeiter und weitere 16 unbekannte sowjetische Bürger. Dokumente belegen diese Bestattungen, auch wenn ihre Gräber heute nicht mehr erkennbar sind. Die Erinnerung an die zivilen Opfer wird durch einen in der Nähe befindlichen Gedenkstein (4) aufrecht erhalten. Heute wird das sowjetische Gräberfeld von einem gepflegten Rasen zugedeckt. Darin sind 78 Grabplatten aus rotem Meißner Granit eingelassen, die die Namen und Lebensdaten der hier beerdigten sowjetischen Kriegsgefangenen tragen. Darunter befindet sich auch die für Pjotr Iwanow aus der Gegend um Nowosibirsk, der 1942 im Krankenrevier Meißen verstarb (5/6). Zur Erinnerung an die mehr als hundert Opfer wurde im Jahr 1949 ein Gedenkstein aus rotem Granit errichtet (2). Das Schicksal dieser Menschen ist nicht vergessen. Ihre Begräbnisstätte wurde im Sommer 1999 von 28 Jugendlichen aus 12 europäischen Ländern im Rahmen eines vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge organisierten Workcamps liebevoll restauriert (1).