Hoyerswerda - Neustadt
Gedenkstätte Dietrich-Bonhoeffer-Straße
Hoyerswerda-Neustadt (sorbisch Wojerecy) hat über 40 000 Einwohner und liegt etwa 35 km südlich von Cottbus sowie 54 km nordöstlich von Dresden im sorbischen Siedlungsgebiet. Direkt im Stadtzentrum befindet sich ein großer Ehrenhain für Kriegstote verschiedener Nationen. Hoyerswerda war nach dem Durchbruch der Roten Armee an der Weichsel zur Festung erklärt worden. In den Morgenstunden des 18. April 1945 erreichten Einheiten der 5. Gardearmee die nördliche Kreisgrenze von Hoyerswerda. In Folge der Kampfhandlungen wurde die Stadt am 19. April fast eingeschlossen. Nach heftigen Gefechten wurde Hoyerswerda tags darauf eingenommen. Die gefallenen Rotarmisten hatte man zunächst an verschiedenen Orten in der Umgebung beerdigt. 1946 überführte man ihre sterblichen Überreste in die heutige Gemeinschaftsgrabanlage. Hier ruhen nun neben sowjetischen auch polnische und jugoslawische Soldaten. Die Anlage wurde in den darauffolgenden Jahren ständig erweitert. So bette-te man 1961 die sterblichen Überreste von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen hinzu, die in den letzten Kriegstagen in einem Waldstück bei Uhyst/Spree von der SS ermordet worden waren. Die Kriegsgefangenen waren seinerzeit im Lager Elsterhorst untergebracht. 82 von ihnen verstarben nachweislich im dort errichteten Reservelazarett an Schwäche und Krankheiten, so auch Ilarion Mandritsch (3). Schließlich fanden im Ehrenhain auch verstorbene sowjetische Zwangsarbeiter ihre letzte Ruhestatt. Im Jahre 1951 entstand eine erste Gedenkstätte, die 1967 rekonstruiert wurde. Aus Anlass des 30. Jahrestages der Befreiung vom NS-Regime fand hier die feierliche Einweihung des von Jürgen von Woyski in Zusammenarbeit mit dem Architekten Siegbert Langen von Hatzfeld gestalteten Ehrenhains statt. Auf Sandsteinplatten sind die Namen der Opfer verewigt. Die zentrale Bronzeplastik eines Knieenden symbolisiert die Kraft des menschlichen Freiheitswillens und dass das Schicksal der Opfer unvergessen bleibt (1).