Hans Cerf (1906–1989)
Der Leipziger Rauchwarenhändler Hans Cerf befand sich Mitte der 1930er-Jahre über einen Zeitraum von 16 Monaten im Konzentrationslager Sachsenburg. Was war ihm zur Last gelegt worden?
Leyser Hans Cerf wurde am 28. November 1906 in Berlin in eine jüdische Kaufmannsfamilie mit Wurzeln in Mitteldeutschland hineingeboren. Paul Cerf und Jenny Falk, seine Eltern, waren am 22. Januar 1906 in London den Bund fürs Leben eingegangen. Da die Eltern des Bräutigams eine Schauspielerin als Schwiegertochter ablehnten, hatten sich die Verliebten nicht in Leipzig, ihrem Heimatort, vermählt.
Nach der Geburt des zweiten Sohnes im Frühjahr 1910 kehrten die Eheleute mit dem knapp vierjährigen Hans nach Leipzig zurück. Die Familien hatten sich längst wieder versöhnt. Die Eheleute fanden im Haus Leibnizstraße 7 eine geeignete Wohnung. Mit Ruth wurde im Frühjahr 1915 ein weiteres Kind geboren. Paul Cerf gründete in der Folgezeit in der Messestadt unter seinem Namen ein Geschäft, in dem mit Fellen, Häuten und Rauchwaren gehandelt wurde. In dem Kaufmann Michael Lehrfreund fand er einen Geschäftspartner.
Als der Erste Weltkrieg (1914–1918) begann, besuchte Hans die 2. Schulklasse und schrieb patriotische Gedichte, was sowohl seine Familie als auch seine Lehrer überraschte. Sein Vater kam aufgrund einer Gehbehinderung für den Kriegsdienst nicht in Frage, obwohl er sich dafür gern gemeldet hätte.
Trotz Krieges und der damit verbundenen Inflation entwickelte sich Paul Cerfs Rauchwarengeschäft, das sich mittlerweile wie zahlreiche Geschäfte dieser Art am Brühl befand, erfolgreich. Die Kunden verehrten den Geschäftsinhaber. Die Familie wohnte jetzt im Haus Prendelstraße 2. Hans wechselte in dieser Zeit (1917) an das Gymnasium. Er begann, Bücher zu sammeln. Sein Onkel Bernhard Falk, der in Dresden ein Antiquariat besaß, half ihm dabei. Mit seinen Eltern besuchte er oft das Theater. Am 6. Dezember 1919 wurde er Bar Mitzwa und damit vollwertiges Mitglied der Israelitischen Religionsgemeinde in Leipzig. Die Eltern hatten sogar für den Sohn ein denkwürdiges Abendessen im legendären „Weinhaus Schäfer“ am Georgring 6 arrangiert.
Das Familiengeschäft geriet jedoch zunehmend in Bedrängnis und damit die Welt des fast 14-jährigen Gymnasiasten. Sein Vater erkrankte und starb bald darauf am 6. März 1920 an den Folgen der seit 1918 weltweit grassierenden Spanischen Grippe. Paul Cerf wurde auf dem Alten Israelitischen Friedhof in Leipzig beigesetzt. Jenny Cerf wurde Geschäftsinhaberin. Ihr zur Seite stand unter anderem ihr Schwager Werner Cerf.
Nach Schulabschluss begann Hans Cerf eine kaufmännische Lehre bei Kurt Wachtel, dem Inhaber einer Fell- und Rauchwarenhandlung am Brühl. Eine akademische Laufbahn kam für ihn nicht in Frage. Seine Ausbildung führte ihn auch nach Loburg bei Magdeburg. Außerdem nahm er Musikstunden, und zwar bei dem jungen Kapellmeister Dr. Walter Stöver (später Generalmusikdirektor in Bad Pyrmont). Nach der Lehre nahm er zunächst eine Tätigkeit im Kommissionsgeschäft des Wigdor Gildingorin, der ebenfalls mit Rauchwaren handelte, auf. Dadurch erhielt er eine andere Perspektive auf den Rauchwarenhandel am Brühl. In der Folgezeit übernahm er eine kaufmännische Tätigkeit in Mailand. In dieser Zeit bereiste er Italien.
Im Juli 1927 kehrte Hans Cerf nach Leipzig zurück und wurde Geschäftsführer der Rauchwarenhandlung Heinrich Grenitzer am Brühl. Sein Onkel Erich Cerf, mittlerweile Sozius in der damals angesehenen Anwaltskanzlei Drucker & Eckstein in Leipzig, hatte dies vermittelt. Obwohl die neue Tätigkeit für ihn zufriedenstellend war, gründete er im Jahr 1930 mit Hilfe eines Großonkels in Halle (Saale) ein eigenes Rauchwarenkommissionsgeschäft. Das Kontor befand sich im Haus Nikolaistraße 38.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten (1933) änderte sich auch Hans Cerfs Leben schlagartig. Zusammen mit seinem Geschäftsfreund Rudolf Frank siedelte er vorübergehend nach Holland über. Charlotte Becker, die in Chemnitz lebende Schwester des Freundes, war im September 1933 dahin ausgewandert. Im Unterschied zu seinem Freund kehrte Hans Cerf wieder nach Leipzig zurück, um für das renommierte Bekleidungsunternehmen Hirsch & Co. in Amsterdam Waren einzukaufen. Hans Cerf meinte damals: „Brüning musste gehen, Müller musste gehen, Hitler wird auch gehen!“ Er kehrte zurück und verdrängte die Gefahr. Später schrieb er: „Wir waren wie blind. Wir hörten nicht hin, wenn gemunkelt wurde, dieser oder jener wäre in ein Konzentrationslager gebracht worden, und wir beachteten einfach nicht, dass es Geschäfte gab, die es Juden nicht erlaubten, es zu betreten und bedient zu werden. Wir lebten, wir machten Gewinne und wir dachten nicht, dass uns das jemals einholen würde.“ Er meinte damit die zum Teil gravierenden Folgen des landesweiten „Judenboykotts“ vom 1. April 1933.
Die rasche Ausgrenzung der Juden aus allen Gesellschafts- und Lebensbereichen im NS-Staat zwang diese, sich mit der Frage der Auswanderung auseinanderzusetzen. Als Hans Cerf auf einer Geschäftsreise in England war, erkundigte er sich bei einer jüdischen Hilfsorganisation, ob er ohne gültiges Einreisevisum einfach so im Land bleiben könne. Dies wäre nicht möglich, war die nicht befriedigende Antwort. Hans Cerf hatte aber stets vor Augen, dass seine Schwester Ruth bereits 1933 nach Paris entkommen war. Sein Bruder Kurt war schon im Juli 1929 in die USA ausgewandert. Die Onkel lebten in der Schweiz, in Schweden, Österreich und Palästina. Sogar seine Mutter stand im Sommer 1935 unmittelbar vor der Auswanderung.
Am Vormittag des 6. August 1935 wurde Hans Cerf in seinem Kontor in der „Rauchwarenhalle“ (Brühl 65) jedoch von der Geheimen Staatspolizei in „Schutzhaft“ genommen. Ein Polizist händigte ihm einen „Haftbefehl“ aus und ersuchte ihn mit Nachdruck, ihn auf das Polizeipräsidium zu begleiten. Was war Hans Cerf vorgeworfen worden? Laut „Haftbefehl“ sollte er, wie er später schrieb, im Geiste der neuen „Volksgemeinschaft“ erzogen werden. War dies der wirkliche Grund? Laut Eintrag im Eingangsbuch des Polizeigefängnisses Leipzig wurde ihm „Rassenschande“ das heißt verbotener Verkehr mit einer „Arierin“, vorgeworfen. Zehn Minuten zuvor war eine Kontoristin wegen „Verkehr mit einem Juden“ eingeliefert worden.
Zum Zwecke der „Umerziehung“ war eine Überführung in das Konzentrationslager Sachsenburg vorgesehen. Erst dort begriff er allmählich, wer für seine Verhaftung verantwortlich war. Es ging um die erzwungene Abtretung der Urheberschaft eines Bilderbuches für Kinder, das er einst unter dem Titel „Die lustige Autofahrschule. Das Auto mit allem Drum und Dran“ verfasst hatte. Es sollte im Jahr 1936 im Leipziger Verlag Curt Zschäpe erscheinen. Erst über 40 Jahre später (1979) wurde er – statt Otto Hillemann – als rechtmäßiger Autor anerkannt und erhielt von den bundesdeutschen Behörden 20.000 DM Entschädigung.
Doch zurück ins Jahr 1935: Zunächst wurde Hans Cerf auf engstem Raum in einer Gefängniszelle festgehalten. Am 30. August 1935 wurde er in die Leipziger Arbeitsanstalt (Riebeckstraße 63) verlegt. Diese diente damals als Zwischenanstalt. Am 12. September 1935 wurde er wieder ins Polizeigefängnis überführt, aber nur für einen Tag. Von dort wurde er am 13. September 1935 zusammen mit über 50 weiteren Häftlingen nach Sachsenburg verlegt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich 1 500 Gefangene in dem Konzentrationslager. In seinen 1982 beendeten Lebenserinnerungen „By Leaps and Bounds“ beschrieb Cerf ausführlich die katastrophalen Haftbedingungen in dem Lager. Er erinnerte sich, wie der Lagerkommandant SS-Obersturmbannführer Bernhard Schmidt die neuen Häftlinge als „Schweine“ begrüßte. Der Mithäftling Hugo Gräf (1892–1958) bemerkte bezüglich Bernhard Schmidt, später zum SS-Standartenführer befördert, dass dieser seine Untergebenen „in unerhörter Weise […] zu Folterungen antreibt“. Für den ehemaligen kommunistischen Reichstagsabgeordneten war Schmidt, wie er es am 17. Juni 1936 in der Prager „Arbeiter Illustrierten Zeitung“ festhielt, „die richtige Kreatur für Himmler und Eicke, die beiden Hauptverantwortlichen an diesen mittelalterlich-barbarischen Methoden.“ Er ließ sich „in Gegenwart von Gefangenen nur mit einer grünen Schutzbrille“ sehen, da er fürchtete einmal wiedererkannt zu werden. Er bewohnte die Villa (verschämt „Führerhaus“ genannt) umsonst, er hatte einen Mercedes-Wagen zur alleinigen Verfügung – umsonst; er bezog monatlich 750 Mark und „steckte dennoch wegen seiner üblen Leidenschaften in Schulden bis über beide Ohren.“
Am Folgetag wurde Hans Cerf einem Arbeitskommando zugeordnet. Er sprach von der Abteilung 3, mit der er das „Waldstraßenkommando“ meinte. Auf großen Schubkarren mussten schwere Steine transportiert werden. Er beschrieb die kräftezehrende Arbeit im Steinbruch und das Steinklopfen. Insgesamt wären Hunderte von Häftlingen, bemerkte Cerf, mit den Straßenbauarbeiten befasst. Den Übrigen waren Arbeiten im Lager zugeordnet. Sonntags war Rasiertag. Hans Cerf war froh, dass ihm sein Vater das Rasierhandwerk beigebracht hatte. Dies brachte ihm Vorteile ein, da er nicht nur Mithäftlinge rasieren durfte, sondern auch Männer der SS-Wachmannschaft. Hans Cerf berichtete auch von einer Inspektion des Lagers durch den Völkerbund unter der Leitung des schwedischen Forschungsreisenden und Gelehrten Sven Hedin (1868–1952). Zu diesem Zwecke hätten die Häftlinge neue Uniformen und Fleischmahlzeiten erhalten. Außerdem waren sie aufgefordert worden, ununterbrochen zu singen, damit keiner von ihnen von Hedin, einem „Bewunderer des neuen Deutschlands“, befragt werden konnte. Und so verlief die Inspektion, die wohl am 4. Oktober 1935 stattfand, zur vollsten Zufriedenheit des Lagerkommandanten. Noch am Vortag war Cerf Zeuge der folgenschweren Misshandlungen des Dresdner Redakteurs Dr. Max Sachs geworden, die zu dessen Tod am 5. Oktober 1935 führten. Er berichtete auch von den Versuchen der Lagerleitung, die wahren Todesumstände gegenüber den Angehörigen zu verschleiern. Ferner wurde er Zeuge der Misshandlungen des Crimmitschauer Arztes Dr. Kurt Walter Ferdinand Boas, die dieser, jedoch schwerstgeschädigt, überlebte. Trotz aller Widrigkeiten verlor Hans Cerf nicht den Willen zum Überleben. Beim Einschlafen erinnerte er sich an das Haus seiner Urgroßmutter in Erfurt, an einen dortigen Osterspaziergang, an seinen Cousin Ernst Pach in der Schweiz und an Beethovens Musik.
Im Winter 1935/36 wurde die Arbeit im Steinbruch immer unerträglicher. Eines Tages zog sich Hans Cerf eine Entzündung in der rechten Hand zu. Die Wunde eiterte. Ein Häftling, der für den SS-Lagerarzt als Gehilfe tätig war, half ihm, in der Sprechstunde berücksichtigt zu werden. Hans Cerf meinte jedoch nicht den gefürchteten SS-Lagerarzt Fritz Gebhardt, der im Januar 1936 das „Schutzhaftlager“ auf eigenem Wunsch hin verlassen hatte, sondern Dr. Schneider. Der Zufall wollte es, dass dieser einst mit seinem Onkel Hans Cerf (1878?1937) und dessen Kindern aus Halle befreundet gewesen war. Und daher versprach er ihm, auf ihn im Lager aufzupassen. Jener setzte sich auch dafür ein, dass er am 11. Februar 1936 zur Öffnung der Eiterung ins Städtische Krankenhaus im Küchwald nach Chemnitz überführt werden konnte. Professor Dr. Christian Hansen, der ärztliche Direktor, nahm den operativen Eingriff vor. Als er aus der Narkose aufwachte, wurde er in den Aufwachraum gebracht. Dort begegnete er einem ehemaligen Mitschüler aus Leipzig, der mittlerweile als Arzt in dem Krankenhaus tätig war. Er hatte gehofft, dass dieser ihm helfen würde, seinen Aufenthalt zu verlängern, bis er wiederhergestellt wäre. Als dieser jedoch Cerfs Häftlingskleidung sah, verließ er den Raum, ohne mit ihm gesprochen zu haben. Hans Cerf überkam ein Gefühl maßloser Enttäuschung. Er verlor in jenem Augenblick jeglichen Glauben an menschlichen Anstand. Bereits eine Stunde später brachten ihn zwei bewaffnete SS-Männer in einem Wagen ins Lager zurück. Der Lagerkommandant bemerkte, als er am 19. Februar 1936 die erste Beurteilung verfasste, herabwürdigend: „C. hat noch Erziehung nötig, damit er lernt, wie er sich als Gast in Deutschland zu führen hat“. I
In der Folgezeit erholte sich Hans Cerf. Die Hand blieb noch versteift. Der Lagerarzt verordnete ihm am 16. März 1936 „leichte Arbeit“. Und so wurde er für zwei Wochen Arztgehilfe und konnte in dieser Eigenschaft seinen Mitgefangenen helfen. Seine Hand wurde noch zweimal von Obermedizinalrat Dr. Hansen untersucht. Bis zum 25. März 1936 war er noch nicht voll arbeitsfähig, befand sich aber nicht mehr im Krankenrevier. Obwohl die Finger an der rechten Hand immer noch verbogen waren, musste er in den Steinbruch zurück. Der Lagerkommandant bewertete dies am 31. März 1936 wie folgt: „C. hat sich in seinem Benehmen verschlechtert und verrichtet seine Arbeiten nur widerwillig“.
Nach acht Monaten Haft resignierte Hans Cerf zunehmend. Er hoffte auf Hilfe von außerhalb. Er erlebte, wie einige seiner jüdischen Mithäftlinge entlassen wurden. Dr. Wilhelm Harmelin war schon am 15. Mai 1936 entlassen worden. Obwohl sich Cerfs „Benehmen“ in dieser Zeit „gebessert“ hatte, befürwortete der Lagerkommandant dessen Entlassung nicht. Er fordert eine erneute Beurteilung in drei Monaten. Neue Häftlinge wurden ins Lager verlegt. Im September 1936 fasste er neuen Mut, nachdem seine Mutter ihm neue Hoffnung gemacht hatte. Sie hatte vernommen, dass der sächsische Reichsstatthalter Martin Mutschmann die Entlassung aus dem Lager verfügen könnte. Zu diesem Zwecke mussten die Angehörigen aber 5.000 RM auf ein Sonderkonto einzahlen. Gegen eine Provision in Höhe von 500 RM würde dies die Leipziger Anwaltskanzlei Schnedelbach & Koch veranlassen. Jenny Cerf leitete alles Erforderliche ein und ihr Sohn wurde tatsächlich am 6. Dezember 1936 aus dem KZ entlassen. Durch die Freikäufe hätte der Reichsstatthalter angeblich mehr als eine halbe Million RM verdient, konstatierte der Entlassene später.
Hans Cerf stand vor einem Scherbenhaufen, als er nach 16 Monaten Haft Ende 1936 nach Leipzig zurückgekehrt war. Sein Geschäft bestand nicht mehr, sein Sparguthaben hatte sich in Luft aufgelöst. An Auswanderung dachte er jedoch noch nicht. Glücklicherweise existierte noch der Maschinenpark der Trikotagen- und Wäschefabrik, die einst sein Großvater Robert Cerf und dessen Bruder Richard Cerf im Jahr 1882 gegründet hatten. Arthur Cerf, ein Cousin, hatte die Fabrik wiederbelebt und ihn als Handelsvertreter eingestellt. Schon bald wartete auf ihn eine neue Herausforderung. Mit Hilfe eines Geschäftspartners konnte er unter seinem Namen ein neues Geschäft eröffnen: „Hans Cerf Rauchwaren & Kommission“. Das Kontor befand sich im Haus Brühl 66, im „Haus Schlesinger“. Er stellte eine Sekretärin und einen Markthelfer ein. Das Geschäft entwickelte sich in der Folgezeit trotz mancher Zerwürfnisse zu seiner vollsten Zufriedenheit. Anfang 1938 beendete der Geschäftspartner, der ihm einst 50.000 RM geliehen hatte, jedoch die Zusammenarbeit, da er Deutschland verlassen wollte.
Während eines Urlaubes in Konstanz am Bodensee lernte Hans Cerf die um acht Jahre jüngere Käthe Uhlfelder aus Nürnberg, seine künftige Ehefrau, kennen. Unmittelbar nach den Novemberpogromen 1938 konnten die Verlobten nach Stockholm fliehen. Dort vermählten sie sich am 5. Februar 1939. Von Schweden aus emigrierten sie über Moskau nach Tokio, um am 3. November 1940 an Bord des japanischen Passagierschiffes „Kirishima Maru“ in die USA einzureisen. Die Eheleute ließen sich in New York nieder und schenkten in der Folgezeit mit Steven einem Sohn das Leben.
Auch Jenny Cerf war es gelungen, in die USA zu emigrieren. An Bord des US-Passagierschiffes „Manhattan“ konnte sie am 22. März 1939 Deutschland verlassen und betrat acht Tage später in New York amerikanischen Boden. Bereits am 10. November 1944 wurde sie US-amerikanische Staatsbürgerin. Jenny Cerf starb im Jahr 1976 in Zürich, wo ihre Tochter Ruth seit 1939 lebte. Hans Cerf verstarb am 22. März 1989 in Elmhurst (New York), Kate Cerf, wie sich Käthe nannte, am 12. Juni 2001. Als Steven Cerf, mittlerweile emeritierter Professor für Germanistik, von dieser biografischen Studie erfuhr, unterstützte er die Arbeiten.
Text: Dr. Jürgen Nitsche
Zur Person
Nachname: | Cerf |
Vorname: | Hans |
Nation/Land: | Deutschland |
Geburtsdatum: | 28.11.1906 |
Geburtsort: | Berlin |
Sterbedatum: | 22.03.1989 |
Sterbeort: | Elmhurst, New York |
Letzter frei gewählter Wohnort: | Leipzig |
Begräbnisstätte: | King Solomon Memorial Park in Clifton (New Jersey) |
Orte/Stationen der Verfolgung/Haft |
|
Ergänzungen
Quelle(n)/ Literatur |
Jane Wegewitz und Tom Pürschel, Broder, Cerf & Löbl – Nachbarn auf Zeit, Berlin 2017.
|
Sie kennen bzw. wissen etwas über Hans Cerf? Dann schreiben Sie uns bitte eine
E-Mail oder nehmen auf anderem Weg Kontakt mit uns auf.
Eine weitergehende Nutzung der hier abgebildeten Fotografien und Dokumente, zum Beispiel für eine Veröffentlichung, bedarf unserer Zustimmung.